Die Endlösung der Judenfrage
in Belgien : Dokumente

Serge Klarsfeld et Maxime Steinberg (éds.)

The Beate Klarsfeld Foundation, Paris 1980.
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im Reichssicberheitsbauptamt, hat mir überzeugend darge-
legt, die Juden müßten aus kriegswirtschaftlichen GrUnden
zur Arbeit eingesetzt werden. 11 Dazu war das Flenaburger
Gericht BOsar der Auffassung, IIdaß Eichmenn nachgewiesener-
maßen auch andere ranghohe S5-Angehörige über das den Juden
in Wahrheit bevorstehende Schickaal getäuscht hat. 11
, .
Ehlers fUhlte sich 1953 jedentalla wieder soweit inte-
griert, daß er sich als Hilfsrichter beim Vexwaltungsge-
rieht in Schleswig bewarb. Offen.icht11oh fand die Ein-
stell\mgabehörde auoh nichts Nachteiligeli: Schon am 1. Fe-
bruar 1955 wurde er zum Vexwaltungagerichtarat ernennt.
Denn aber, 1962, wurde nach ReCherchen der Ludwigsburger
Zentralen Ermittlungsstelle für NS-Gewaltverbrechen einiges
Bua Ehlers I Vergangenhe:i. t bekennt. Die Staatsanwal tscMft
in Kiel begann zu ermitteln. Ehlera wurde vom Riohteramt
suspendiert. Aber schon hatte er das Richterdienstgericht
auf seiner Seite. Es lehnte eine Kürzung seiner Gehalts-
bezÜ&e ab. Ehlera dürfte inzwischen rund 400 000 lIark
"verdientll haben.
In den Fall Ehlers ist auch der SS-Standartenführer
Konatantin Canaris (69), ein Netfe dea ehemaligen Abwehr-
chefs, verstrickt. Hinzu kOLlJJlen der SS-Obersturmfllhrer
Kurt Asohe (66), dem das Judenreferat unterstand, und der
SS-Hauptsturmf'ilhrer Karl }'ielitz (67), der die Außenstelle
in Antwerpen leitete. Auch in diesen Fällen !IIah das Flens-
burger Landgericht nicht den Vorwurf, "in den Jahren 1942
bis 1944 als Angehörige der Dienststelle der Sicherheits-
polizei und des Sioherheitsdienstes in Belgien an der
Deportation und Vernichtung von mjndestens 12 000 Juden
beteiligt gewesen zu seinII. So jedeni'alls hatte nooh vor
Jahresfrist der Leitende Oberstaatsanwalt in Kiel geglaubt.