Die Endlösung der Judenfrage
in Belgien : Dokumente

Serge Klarsfeld et Maxime Steinberg (éds.)

The Beate Klarsfeld Foundation, Paris 1980.
Reproduction interdite sauf pour usage personnel

Page 133SommairePage 135
        

Page 134

        

Le texte qui suit, correspondant à la page affichée, a été généré automatiquement par un programme de reconnaissance optique de caractères et comprend des imperfections qui seront corrigées au fil du temps.

The following text has been extracted from the displayed page by an OCR program. It is very imperfect for the moment but will be improved with time.

- 134 -

Anfrage wegen der Behandlung der Juden französischer Staats-
angehörigkeit vom BdS in Paris erhalten hatte (Gutachten
Billig Anlage 10). Wie er Reeder außerdem wissen ließ, hatte
er am 14. Juli 1943 von dem SS-OberaturmbaDDführer Knolle
aus Den Haag erfahren, daß aus den Niederlanden bereits
105.000 Juden "evakuiert" und die holHIndisehen Juden in
die Abschiebung mit eingeschlo en worden seien; der Rest
von 30.000 Juden sei in Am"terd·. ZU8srrqnengezogen und werde
gleichfalls "nach entsprechender UberprUfung" naoh dem
Osten gebracht (Billig a.a.O. ). Die Verschleppllng der Juden
belgischer StaatsAngehörigkeit. um die es bei diesen Erör-
terungen zwischen Ehlers und Reeder ging, wurde in der
Nacht vom 3. zum 4. September 1943 mit der Großakt1on
"llt1eU in BrUsael und Antwerpen fortgeführt. Den E1nsatz-
plan für diese Festnahmeaktion stellte Erdmann als Leiter
des BrUsseler Judenreterats auto Er legte ihn Ehlers vor,
der hierzu sm 1. September 1943 seine ausdrUckliche ZWJt1m-
mung erteilte (BA I 286). Als er dies tat , hatten während
seiner Dienstzeit in BrUasel 1m Verlauf eines Jahres vom
4. Aas.st 1942 bis zam 31. Juli 1943 schon 21 Eisenbahn-
transporte m1 t ungefähr 21.600 gefangenen Juden das Semmel-
lager Yecheln mit dem Endziel Auschwitz verlassen.
Daß Ehlers - aUB seiner Stellung als Behl:5rdenleiter heraus
verständlich - E1nfluß aut das Deportationsgeschehen ge-
habt hat, ergibt sich schließlich aus folgendem: Heym. der
persönliche Reterent des Jl11itärverwaltllngschef's Reeder,
hat häutig bei der Dienststelle des BdS in BrUssel inter-
Ten1.erl und mit RbJ ers verbandel t, wenn die Gestapo Boge-
nanntti Betreillngsscheine der V1) 1 tärverwal tung fUr bestinnnte
Juden nioht respektierte (He7JO VII 1236). Ehlers teilte
He,m m1 t, daß das RSHA die Bef'reillngsBcheine für ungUl tlg
erklärt habe (von IIabn XI 2084). Einige Zeugen haben bei
EhJers auoh mit Erfolg vorgesprochen, um die 1'2e11a88ung
best1mmter Juden zu erreichen (v. Rebn VII 1306 t.; Kl1ng
XII 2358). EbJ.rs hat sich von Frank, dem stellvertretenden