Die Endlösung der Judenfrage
in Belgien : Dokumente

Serge Klarsfeld et Maxime Steinberg (éds.)

The Beate Klarsfeld Foundation, Paris 1980.
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Staatsanwalt). Nach einem Diebstahlprozeß aber (Asohe hatte
sich auch am Vermögen von Juden bereiohert) feuerte die S8
Asohe.
Das Kieler Verfahren, in vielen Einzelheiten dem gerade
in Köln beendeten Lisohke-Prozeß ähnlioh, 1st der vermut-
lich letzte große uNSG-Prozeß" (JuristenkUrzel fUr natio-
nalsozialistisohe Gewaltverbrechen), den die westdeutsche
Justiz zu bewältigen haben wird. Es ist zugleioh ein ma-
kabres LehrstUok für das Versagen der westdeutsohen Justiz
in diesem Reohtsbereich.
Das Kieler Verfahren - Justizrekord: '8 Jahre Vorberei-
tungszeit - wird noch mal die FHndernisse sichtbar machen,
die Weetdeutsch1ands Justiz bei der NS-Bewälti~Jng BC~1-
tarn ließen: die Soh~erigkeitt nach 34 Jahren nooh ge-
r1chtsverwertbare Zeugenaussagen zu erhalten. das hohe
Alter der länget wieder bürgerlich etablierten Angeklag-
ten - was Durchsetzung und Sinn der Strafverfolgung meist
zugleich in Frage stellte.
Immer gingen gleioh Jahre ins lend, wenn eine Instanz
naoh der anderen den 40 Aktenordner starken Ehlers-Pall
vor sich her sCho!) - bis zum Bundesverfass\Ulgsgericht.
Ehlers, ab 1962 IIvorläufig des Dienstes enthobenll , seit
1974 pensioniert, profitierte von Behördentrott und Ver-
fahrensverschleppung. Beispielhaft spiegelt das Kieler
Verfahren Unlust und Unfähigkeit der Justiz bei der Ver-
fol~lng der braunen Kriminellen.
Ende Januar 1942 trafen sich Spitzen aus Partei und Poli-
zei beim Sicherheitschef Reinhard Heydrich zur "WSDDsee_
Konferenz". Der systematische Mord an den europäischen
Juden wurde formal beschlossen. Die Juden sollten "in ge-
eigneter Weise 1m Osten zum Arbeitseinsatz kommen", die
dabei Überlebenden "entspreChend behandelt" werden. l!:rster