Die Endlösung der Judenfrage
in Belgien : Dokumente

Serge Klarsfeld et Maxime Steinberg (éds.)

The Beate Klarsfeld Foundation, Paris 1980.
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Transporten 4500 Juden nach Auschwitz gebracht.
Weitere zwei Trsnaport2Uge mit insgesamt 1418 Juden
gingen am 20. September 1943 aus dem lager Mechelen
ab . Nach einer Pause von vier Monaten wurden Mitte
Januar 1944 die Deportationen wieder aufgenommen.
Bis Ende JUDi 1944 verließen sodADn noch vier weitere
TraneportzUge mit fast 2300 Juden das Sarnmellager
A:lechelen. .Denn zwang die militärische Lage zur Ein-
stellung der Deportationen.
Rund 26 000 Juden waren aus Belgien nach AUBChw1tz ge-
sohickt worden. Nur 3439 von ihnen überlebten den HOlocaust.
Der in Kiel mit angeklagte Konstant in CSDArls stand naoh
Kriegsende Bchon einmal vor einem belg1schen Gericht,
wegen seiner Verantwortung fUr Verschleppungen, Geisel-
erschießungen lind tödliohe .L.11ßhandlungen von Häftlingen
des KZ Breendonck bei Antwerpen. Canarie erhielt 20 Jahre
Zwangsarbeit, 1952 kam er frei.
Seinen Richtern sagte er, die KZ-Verantwortlichen hätten
ibn über die wahren Zustände im Lager getäuschtj 1m übri-
gen habe ihn der Krieg "zu einer liaschine gemacht", er
habe Befehle auszufilbren gehabt, aber gleichwohl ver-
Bucht. das Loe der Bev~lkerung zu lindern.
Ähnl iche J,iotivation wie von Canaris seinerzeit behaup-
tet scheinen Teile der Justiz heute auch dem Angeklagten
Ernst Boje Ehlers gutzubringen. IIDaß es in Belgien weniger
scharf zuging als andel~8wo", glaubt Oberstaatsanwalt H01'st
Richter, der im Prozeß auch die Anklage vertreten soll,
"ist nicht zuletzt ein Verdienst von Ehlers.1I Allerdings
sind zu Zeiten EhJers', so die Staatsanwaltschaft, "min_
destens 22 Transporte mit etwa 23 000 Menschen aus dem
Lager l.iechelen abgegangenIl
Im l.iai 1975 besetzten jüdische Demonstranten aus Belgien,
begleitet von einem BrüBseler Fernsehteam sowie der streit-
baren PariDer Nazi-Verfolgerin Beate Klarsfeld, die Schles-