Die Endlösung der Judenfrage
in Belgien : Dokumente

Serge Klarsfeld et Maxime Steinberg (éds.)

The Beate Klarsfeld Foundation, Paris 1980.
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Auch an einen verstorbenen Sozialrichter llrnst Ehlers aua
Heide, den der Deutsche Gewerkschaftsbund einmal für dieses
Amt in Vorschlag gebracht habe, vermochte sich Tietgen
in dem Brief noch zu erinnern.
Aber: "Wir 1st weder in der Sozialgerichtsb.srkeit des Landes
Schleewig-Holstein noch im Bereich einer anderen Justizver-
waltung ein ehrenamtlicher Richter bekannt, der den Namen
Ernst Ehlere fü.hrt. n
Nun hatte Schwarz zwar keineswegs nach f~Jberen, verstor-
benen oder ehrenamtlichen Richtern namens EhJers gefragt,
wegen derer Tietgen Bein Gadächtnis strapazierte. Ein Blick
in das Handbuch von Schleswig-Holstein, das bei jeder Be-
hörde im Regal steht, hätte dem Präsidenten Gewißheit ver-
schafft, daß es 1m Schleswiger Gerichtsgebäude auch einen
lebenden und aktiven Richter Ernst Ehlers gab.
Im Register des Handbuches wird der Name Ehlers 23mal ge-
führt. An erster Stelle steht der gesuchte Ernst Ehlera -
als VerwaltllDgsgerichtsrat beim Verwaltllngsgericht in
Schleswig.
~enn Schwarz auch anfänglich nach einem Sozialrichter dieses
Namens geforscht hatte - schon im zweiten Brief wies er auf
die Möglichkeit hin, daß Ehlers in einer anderen Justiz-
verwaltung tätig sein könnte.
Indes, auch dieser Hinweis hatte den Sozialgerichtspräsiden-
ten nicht auf die Spur von Ehlers gebracht, obgleich
- zwischen den Amtszimmern beider Juristen nur ein Fußweg
von JO Sekunden lag und
- beide einander - als VerbinduDgsbrUder bei der Kieler
"Akademischen Vereinigung Frisiall - gut kannten.
Nach seiner zweiten Fehlbohrung in Schleswig richtete
Schwarz am 4. September eine Eingabe an den - inzwisc~en
zurückgetretenen - Justizmjnister Dr. Bernhard Leverenz
und bekam auch Antwort.