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137 (2- bis 3-wöchiges Hungerstadium) mit Blausäure in Konzentrationen von 2-4 g CN pro cbm behandelt. Die Temperatur wurde variert und bei einer Versuchsserie auf genau 0°, bei einer zweiten zwischen -6 und 8° gehalten. Die dem Gas ausgesetzten Wanzen wurden vor der Begasung teils längere, teils kürzere Zeit (zwischen 1-25 Stunden) der jeweiligen Versuchstemperatur ausgesetzt, um eine Wärmeangleichung zu erzielen (die verschiedene Dauer dieser Vorbehandlung erwies sich nach den Ergebnissen als unerheblich). In bekannter Weise wurden die für 100-prozentige Abtötung erforderlichen Grenzwerte und damit der gesuchte Grammstunden(gst)-Wert ermittelt. Unter Einbeziehung früherer Untersuchungsergebnisse für normale Raumtemperatur ergab sich aus dem Versuchen folgende Übersicht:
Der Unterschied der Empfindlichkeit von Larven und Imagines ließ sich auch bei tieferen Temperaturen noch eindeutig feststellen. Eigenartigerweise verschiebt sich dieser Unterschied aber in der Richtung, daß die Larven, die in der Wärme eindeutig widerstandsfähiger als die erwachsenen Tiere sind, in der Kälte diesen gegenüber an Resistenzfähigkeit zu verlieren scheinen. Als wichtigstes Ergebnis dieser Untersuchungen ist festzustellen, daß die bei tiefen Temperaturen erfordlerichen gst-Werte noch immer weit unter der Grenze liegen, die durch die praktisch ermittelten und bei normaler Dosierung erzielten Gaskonzentrationen gewährleistet wird. Auch mit der normalen Dosierung von 10 g/m3 ist bei Temperaturn bis etwa -10°C eine zuverlässige Abtötung aller Wanzenformen zu erwarten. Bei noch größerer Kälte kann das gleiche durch entsprechende Konzentrationserhöhung sichergestellt werden. Schlußerfolgung. Mit den hier im Auszug wiedergegebenen Untersuchungsergebnissen ist also seit den Erfahrungen der Kriegswinter 1939/40 und 1940/41 die auf früheren Beobachtungen begründete Annahme von der zuverlässigen Wirkung der Blausäure auf Wanzen bei tiefen Temperaturen Gewißheit geworden. Was aber bezüglich der Entwanzung nun mit Sicherheit behauptet werden darf, kann auch für die Bekämpfung der gegen Blausäure weniger widerstandsfähigen Flöhe und der recht kälteempfindlichen Kleiderläuse gelten. Es muß füglich erwartet werden, daß die Blausäure-Durchgasung auch unter den besonders schwierigen Verhältnissen des russischen Winters wiederum ihre Überlegenheit bei Großentwesungen jeder Art erweisen wird. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||
Last modified: October 10, 1998
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