Die Endlösung der Judenfrage
in Belgien : DokumenteSerge Klarsfeld et Maxime Steinberg (éds.)
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erhoben. Ihm wird vorgeworfen, zusammen mit den früheren
S5-0ffizieren Dr. Konstantin Canaris (68), Kurt Asche (65)
und Karl Fielitz (66) in den Jahren 1942 bis 1944 als An-
gehörige der Dienststelle der Sioherheitspolizei und des
S1cherheitsdienstes in Belgien an der Deportation und Ver-
nichtung von mindestens 12 000 Juden beteiligt gewesen zu
sein. Ehlers war dAmals der Anklage zufolge SS-Obersturm-
bennführer und bis Ende 1943 ve~'8.D.twortlicher Leiter der
Dienststelle. Die Ennittlnngen und die gerichtliche Vor-
untersuchung gegen Eb) ers und die anderen Angeschuldigten
haben sich über mehrere Jehre erstreckt.
In einem Flugblatt der belgiseben Demonstranten, die nach
Angaben von Frau Klarsfeld alle SUB jüdischen Familien stA
rn
man und selbst nabe Angehörige in den Konzentrationslagern
des Dritten Reiches verloren haben, wird der deutschen Justiz
vorgeworfen) das Verfahren gegen Ehlers "auf skandalöse
WeiseIl verzögert zu haben. "Schluß damit", heißt es weiter.
"Das Schwurgericht in Flensburg muß unverzüglich den Prozeß
gegen SS-Ehlers eröffnen. 11 Die Demonstranten drohten:
IIV/enn UDsere Botschaft nicht in Betraoht gezogen wird,
kommen wir zurUck."
Wie Frau Klarsfeld der Deutschen Presse-Agentur mitteilte,
1st die Aktion gegen Ehlers von der "Vereinigung der depor-
tierten Juden aUB Belgienll ausgegangen. Der Präsident dieser
Vereinigung, ldaurice Pioro, sei vor drei \'lochen in Flens-
burg gewesen, um mit der Justiz über den Stand des Ver-
fahrens und die Wglichkeit seines Auftretens als Ileben-
kläger ;in dem Prozeß zu sprechen.
Die bei der Demonstration in Schleawig ?estgenommenen waren
am Abend nach Auskunft der Polizei noch in Gewahrsam. An-
&ab8n darUber, ob sie einem Heftrichter vorgeführt werden
sollen, wurden nicht gemacht.