Die Endlösung der Judenfrage
in Belgien : DokumenteSerge Klarsfeld et Maxime Steinberg (éds.)
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llach dem bisher erfolgten Arbeitse1ns8tz von 10.000 Juden
in den Ostgebieten wird jetzt die völlige Evaku1'~'Dg der
Juden aus dem Kommendobereich durchgeführt. Es bend.lt
sich vorläufig nur um d1e norwegischen, kroatischen, slowa-
kischen, ehemals deutschen, polnischen, tschechoslowakischen
ö.terre1chischen, luxemburgischen, estnischen, lettisohen,
11 tauischen aowie um die staatenlosen Juden, die in Belgien
lebenden französischen Juden und die in Nordtrankre1oh leben-
den belg1schen Juden. Ausgenommen sind die Juden, die eine
Mischehe eingegangen oder vom Tragen des Davidsterns befreit
sind. Außerdem 1at darauf zu achten, daß Familien nicht ge-
trennt werden und 80 wenig wie möglich Autmerksamkei t er-
weokt wird..
Diese Aktion, die wahrscheinlich bis Ende Oktober dauert,
wird von der Sicherheitspolizei durchgeführt. Wir bitten Sie,
ihr bei Evakuierungsmaßnahmen großen Ausmaßes möglichst Poli-
zeieinsatzkrätte zur Verfügung zu stellen. Die Inanspruch_
nahme der belgischen Polizei ist zu unterlassen. Die Juden
werden zuerst im Lager Malines gesAmmelt, von wo aua dann
ihr Abtransport erfolgt.
Es ist darauf zu achten, daß die Juden, die einer Bescbäf-
tigung nachgehen, auch mit ihren Familien abtransportiert
werden. Die in Nordfrankre1ch in der Organisation Todt zur
Arbeit eingesetzten Juden werden in einigen Wochen zur Ver-
fUgung gestellt, soferh sie gegenwärtig unter die Evakuierung
fallen. Für die noch in der RUstnngsindustrie beschäftigten
Juden ergehen noch Weisungen.
Und schließlich ist, besonders in Ubere1n~,nft mit der
Sicherheitspolizei, die illegale Auswanderung der Juden zu
überwachen, die in letztel' Zeit zugenommen hat. Es ist zu
verhindern, daß d1e Juden 1llegal die vier großen Städte ver-
lassen, indem sie ihren gelben Stern abnehmen und sich auf
dem lAnde oder in kleinen Ortschaften niederlassen.