Die Endlösung der Judenfrage
in Belgien : DokumenteSerge Klarsfeld et Maxime Steinberg (éds.)
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Ein besondel'es Problem bildete bisher der Arbeitseinsatz
der in ~8chehen lebenden Juden. Sie sind zum allergrößten
Teil Nichtstuer und UW3iggänger. Das belgische Arbeitsamt,
das der \"'erbestelle der O}i'}( 612 Wltersteht, lehnt e8 ab,
diese Juden zum Arbeiteeinsatz heranzuziehen. Aus dieser
Sachlage ergibt sich die eigenartige Situation, daß viele
arbeitsfäh1ge lJänner und Frauen nicht arbeiten, in einern
Augenblick, wo fast alle Menachen fUr die Kriegsindustrie
Bchaffen mUseen. Der in Mischehe lebende Jude hat, wie es
nicht anders ZU erwarten war, sich das Leben so s'ogenehm
wie möglich gemacht. Man sieht ihn 1m Kaffeehaus Karten
spielen oder lrgendwelche dunkle Geschijfte tätigen. Den
größten Beitrag zum Lebensunterhalt bat selbstverständlich
der arieche Teil zu liefern. Häufig hört man in Gesprächen
die hobnvolle Bemerkung eines in Mischehe lebenden Juden:
"Ibm könne es nur recht sein, aber unverständlich
bleibe es doch, daß die deutsche Besatzungsmacht
den arischen Teil förmlich zwinge, für den jüdischen
Ehepartner zu arbeiten, denn der jüdische Teil in
einer Mischehe sei tabu und könne sein Fauleneerdasein
auch weiterhin fortsetzen."
Dieser Übelstand ist nunmehr beseitigt worden. Alle in
Mischehe lebenden Juden sind von der hiesigen Die~tBtelle
der Arbeitseinaatzbehörde gemeldet worden, damit sie zur
Arbeitsleistung beim Ostm1n1sterium. herangezogen werden
können.
Das Aussetzen von Kopfprämien hat sich bisher gut bewährt