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STAATSJUSTIZRAT RAGINSKY: Die gesamte politische Literatur der Freien Republik wie auch die Werke der Träger des tschechischen Aufstiegs im 18. und 19. Jahrhundert wurden eingezogen.

»Bücher von Verfassern jüdischen Ursprungs waren verboten, wie auch Werke von Schriftstellern, die politisch verdächtig waren. Die Deutschen verboten die Werke tschechischer Klassiker, wie die von Johann Hus, dem tschechischen Reformator des 15. Jahrhunderts, von Alois Erassek, dem modernen Verfasser historischer Romane, und dem Dichter Victor Dieck und andere.«

Auf diese Weise haben die Hitleristen die nationale Kultur der Völker der Tschechoslowakei zerstört und ihre Kunstwerke, ihre Literatur und Wissenschaft ausgeplündert.

In Polen, ebenso wie in der Tschechoslowakei und in Jugoslawien, haben die deutschen faschistischen Eindringlinge die nationale Kultur in großem Maßstabe und mit besonderer Grausamkeit liquidiert. Die Hitler-Verschwörer vernichteten die polnische Intelligenz, schlossen Unterrichtsanstalten, verboten die Veröffentlichung polnischer Bücher, raubten Kunstwerke, sprengten und verbrannten nationale Denkmäler.

Ich zitiere die diesbezüglichen Auszüge aus dem polnischen Regierungsbericht, der dem Gerichtshof als USSR-93 vorgelegt wurde. Diese Auszüge finden Sie, meine Herren Richter, auf den Seiten 197 bis 200 Ihres Dokumentenbuches.

»Die Vernichtung der polnischen Intellektuellen:

In den eingegliederten Gebieten wurden die Intellektuellen jeder Lebensmöglichkeiten beraubt. Viele von ihnen, Professoren, Lehrer, Richter, Anwälte, wurden in Konzentrationslager gebracht oder ermordet.

Im Generalgouvernement wurden 80 Prozent der Intellektuellen jeder Lebensmöglichkeit beraubt. Journalisten und Schriftsteller konnten ihren Lebensunterhalt nicht verdienen, da die Presse liquidiert wurde. Die Herausgabe neuer Bücher wurde verboten.

4 Universitäten und 12 Hochschulen hörten auf zu bestehen. Ihre ungefähre Besucherzahl hatte sich vor September 1939 auf etwa 45000 Studenten belaufen.

Mittelschulen:

In den von den Deutschen besetzten Gebieten gab es über 550 Mittelschulen; deren Schließung angeordnet wurde.

In den eingegliederten Gebieten wurden diese Schulen sofort geschlossen. Im Generalgouvernement gab man ihnen die Erlaubnis, weiterzuarbeiten; aber schon im November 1939 wurde ein Befehl herausgegeben, den Unterricht einzustellen. Die einzigen Schulen, die erlaubt waren, waren Gewerbeschulen. Die Polen brauchten nicht gebildet zu sein. Polen sollte ein Arbeiter- und Bauernvolk bleiben. Dies war die Richtlinie der Politik.

Die Volksschulen in den eingegliederten Gebieten wurden alle aufgelöst. Sie wurden durch deutsche Schulen ersetzt. Polnischen Kindern wurde der Unterricht in deutscher Sprache und in deutschem Geist gegeben.

Vor Ausbruch des Krieges erschienen in Polen über 2000 Zeitschriften, darunter 170 Zeitungen. Auf Befehl der Deutschen wurde die Presse fast gänzlich vernichtet.

Die Veröffentlichung, der Druck und die Verbreitung polnischer Bücher wurde schon im Oktober 1939 untersagt. Am 5. Oktober 1939 erschienen im Verordnungsblatt folgende Erlasse: ›Es ist bis auf weiteres untersagt, Bücher, Broschüren, Zeitschriften, Zeitungen, Tagesblätter, Kalender und Noten zu veröffentlichen, ausgenommen diejenigen, die durch den Generalgouverneur genehmigt wurden.‹

Theater, Musik und Radio:

Richtlinien über deutsche Politik in Polen wurden in einem Rundschreiben der Abteilung für Bildung und Propaganda des Generalgouvernements gegeben. Es heißt darin:

Es ist selbstverständlich, daß kein deutscher Beamter das polnische kulturelle Leben irgendwie fördern wird.‹«

Der einzige Zweck dieser Maßnahmen war in den Worten des Rundschreibens niedergelegt: »Die Befriedigung der primitiven Bedürfnisse von Vergnügen und Unterhaltung.« Alles andere, was nicht der Unterhaltung dienen sollte, sollte die intellektuellen Kreise von Verschwörungen, politischen Diskussionen, deutschfeindlicher Propaganda ableiten.

Ich lasse den letzten Absatz aus und gehe zur nächsten Seite über:

»Erbeutung, Plünderung und Wegschaffung von Kunstgegenständen, Bibliotheken und Sammlungen von Kunstwerken aus Polen«:

Die Auszüge befinden sich auf Seite 207 und 208 des Dokumentenbuches.

»Am 13. Dezember 1939 ordnete der Gauleiter des Warthegaues an, die Registrierung aller öffentlichen und privaten Büchereien und Sammlungen in den eingegliederten Gebieten durchzuführen. Als die Registrierung durchgeführt war, wurden die Büchereien und Buchsammlungen beschlagnahmt und zur Buchsammelstelle abtransportiert. Besondere Spezialisten wurden für die Auswahl eingesetzt. Das nächste Ziel für den Abtransport war entweder Berlin oder die neugegründete Staatsbibliothek in Posen. Unpassende Bücher wurden entweder verkauft, vernichtet oder als Makulatur hinausgeworfen. Im Generalgouvernement wurden die größten und besten Bibliotheken des Landes Opfer des organisierten Raubes. Unter anderem sind auf diese Weise die Universitätsbibliotheken in Krakau und in Warschau geplündert worden. Eine der besten, wenn auch nicht der größten, war die Bibliothek des polnischen Parlamente, die ungefähr 38000 Bände und 3500 Zeitschriften umfaßte. Am 15. und 16. November 1939 wurde der größte Teil dieser Bibliothek nach Berlin und Breslau verschickt.

Es wurden auch alte Dokumente, wie zum Beispiel die Pergamentensammlung, die im Eigentum des Zentralarchivs stand, geraubt. Die Archive der Diözese von Pelilin, die Dokumente aus dem 12. Jahrhundert enthielt, wurden in den Öfen einer Zuckerfabrik verbrannt.

Der erste Kunstgegenstand, den man aus Polen nach Deutschland abtransportierte, war der Altar von Veit Stoß aus der Kathedrale zu Krakau.«

Er wurde am 16. Dezember 1939 nach Deutschland verbracht.

Ich lasse einige Absätze aus und zitiere den letzten Absatz der Seite 221:

»Drei wertvolle Bilder wurden aus der Czartoryski-Galerie in Sjenjawa geraubt. Frank behielt sie, und am 17. Januar 1945 verschickte er sie zuerst nach Schlesien und von dort aus als sein persönliches Eigentum nach Bayern.

Nationale Denkmäler:

Im Zuge der Vernichtung all dessen, was in Zusammenhang mit der polnischen Geschichte und Kultur stand, wurden viele Denkmäler und Kunstwerke vernichtet und beschädigt. Das Denkmal des bedeutenden polnischen Königs Boleslaw des Tapferen in Gnesen wurde zuerst mit Seilen und Ketten umwunden, um es dann vom Sockel herunterzuholen. Als dies nicht gelang, benutzte man Acetylen. Das Haupt wurde heruntergeschlagen und der Sockel in Stücke zerschlagen. Das Denkmal des Heiligen Herzens in Posen, das Denkmal von Chopin, des Dichters Slowacki, des Komponisten Moniuszko, des Nationalhelden Kosciuszko, des Präsidenten Wilson, des größten polnischen Dichters Mickiewicz und viele andere ereilte dasselbe Schicksal.«

Der Bericht der Polnischen Regierung enthält auch eine Liste von Bibliotheken, Büchern und Sammlungen, die dem Raube zum Opfer fielen.

Diese Unterlagen finden Sie auf Seite 254 und 255 Ihres Dokumentenbuches.

In der ersten Liste sind 30 Bibliotheken genannt und in der zweiten 21 Museen und Sammlungen von Kunstwerken, die ausgeplündert und vernichtet wurden.

Ich werde diese Listen nicht vollständig verlesen, sondern nur einige Museen und Sammlungen nennen, die den Nationalstolz und Reichtum Polens bildeten.

Von den faschistischen Vandalen wurden folgende Gegenstände entführt:

Die Schatzkammer der Wawelkathedrale in Krakau, die Pototzky-Sammlungen in Yablonnia, das Czartoryski-Museum in Krakau, das Nationalmuseum in Krakau, das Museum für Kirchenkunst in Warschau, die staatlichen numismatischen Sammlungen in Warschau fielen den faschistischen Barbaren zum Opfer, ebenso das Schloß des Königs Stanislaus-August im Lazenkowsky-Park, das Schloß des Königs Jan Sobiesky in Viljanovo, die Sammlung des Grafen Tamovsky in Sukhaja, das Religiöse Museum in Posen und andere.

Außerdem haben die hitlerischen Eindringlinge Kirchen, Klöster und andere Stätten beraubt.

Auf Seite 43 des Berichts der Polnischen Regierung, der auf Seite 223 Ihres Dokumentenbuches steht, finden Sie die Feststellungen des polnischen Bischofs Kardinal Hlond. Es handelt sich um eine schriftliche Mitteilung von Kardinal Hlond an Papst Pius XII. Ich werde nur zwei Absätze dieser Feststellungen verlesen. Ich zitiere:

»Die Klöster sind methodisch unterdrückt worden, sowohl in ihrer Tätigkeit auf dem Gebiete der Bildung, Veröffentlichungen, sozialen Fürsorge, der Wohlfahrt, wie auch in der Krankenpflege. Häuser und Institute wurden durch Militärabteilungen der hitlerischen Partei besetzt.

Die Eindringlinge beschlagnahmten und sequestrierten das Patrimonium der Kirche und betrachteten sich als Eigentümer dieses Vermögens. Die Kathedralen, Bischofspaläste, Seminare, die Residenzen der Geistlichkeit, Einkünfte und Stiftungen von Bistümern und Kapiteln, das Vermögen der Seminare, alles wurde von den Eindringlingen geraubt.«

Ich lasse Seite 29 aus und gehe zu Seite 30 über, die sich mit Jugoslawien befaßt:

Die Vernichtung der nationalen Kultur der Völker Jugoslawiens wurde von den Hitleristen durch verschiedene Methoden und Mittel durchgeführt. Ich werde nicht alle Einzelheiten aufzählen. Diese Methoden und Mittel sind schon bekannt.

In Jugoslawien ging das vor, was in Polen und der Tschechoslowakei vorausgegangen ist. Es ist nur notwendig zu unterstreichen, daß die deutsch-faschistischen Eindringlinge bei der Vernichtung der Kultur der Völker Jugoslawiens einen größeren Erfindungsgeist an den Tag legten und ihre in den anderen von ihnen besetzten Ländern erworbene Erfahrung in weitem Maße ausnutzten.

Das System der Vernichtung der nationalen Kultur der Völker von Jugoslawien beginnt mit Überfall und Raub und endet mit Massenmorden, Konzentrationslagern und Krematorien.

Der Bericht der Jugoslawischen Regierung, den wir bereits dem Gerichtshof als USSR-36 vorgelegt haben, führt zahlreiche Tatsachen und Dokumente an, die unwiderlegbar die Verbrechen der Angeklagten feststellen.

Aber auch diese zahlreichen Tatsachen, die wir in dem Bericht finden, erschöpfen keineswegs alle Verbrechen, die von den Hitler-Banden begangen worden sind. In dem Bericht der Jugoslawischen Regierung sind nur die typischen Beispiele aufgezählt.

Ich werde einige Auszüge aus diesem Bericht verlesen. Diese Auszüge finden Sie, meine Herren Richter, auf Seite 303 Ihres Dokumentenbuches. Ich zitiere:

»Gleich nach dem Einzug der deutschen Truppen in Slowenien, begannen die Deutschen mit der Verwirklichung ihres alten Planes der Germanisierung der ›annektierten‹ Teile Sloweniens.«

Und weiter auf Seite 307:

»Die Eindringlinge schlossen alle slowenischen Schu len und vertrieben alle slowenischen Lehrer, vernichteten alle slowenischen Bibliotheken und Bücher und verboten den Gebrauch der slowenischen Sprache, den sie als Sabotage qualifizierten.«

Die deutschen Barbaren vernichteten und beraubten nicht nur Bibliotheken und Schulen, sie vernichteten auch Universitäten und Radiostationen, Kulturstätten und Sanatorien. Auf Seite 23 des Berichts, Seite 278 Ihres Dokumentenbuches, wird als Beispiel folgender Tatbestand betreffend Belgrad aufgeführt. Ich zitiere:

»Ohne irgendwelche militärische Notwendigkeiten haben die Deutschen viele öffentliche Gebäude und Kultureinrichtungen vorsätzlich zerstört und verbrannt, so zum Beispiel die neue Universität, die Volksuniversität ›Koloraz‹, das Erste Gymnasium für Jungen, das Zweite Gymnasium für Mädchen, den alten königlichen Palast, die Radiostation, das russische Kulturhaus, das Sanatorium von Dr. Jivkovich usw. In dem Universitätsgebäude sind sehr wertvolle und wichtige Sammlungen von Lehrbüchern und Studienmaterial zugrundegegangen.«

Wie weiter aus dem Bericht der Jugoslawischen staatlichen Kommission hervorgeht, haben die Hitleristen die Nationalbibliothek in Belgrad bis auf den Grund vernichtet, Hunderttausende von Büchern und Manuskripten verbrannt, und damit den hauptsächlichsten Teil der serbischen Kultur zerstört. Dies ist Dokument J-39(a); ich lege es als USSR-364 vor. Die Stelle befindet sich in Ihrem Dokumentenbuch auf Seite 313a. Sie haben 71 wissenschaftliche Einrichtungen vollständig und 41 wissenschaftliche Institute und Laboratorien der Belgrader Universität teilweise zerstört. Dann haben sie die Staatliche Kunstakademie dem Erdboden gleichgemacht und Tausende von Schulen verbrannt und ausgeplündert.

Ich lasse den Schluß der Seite 31 aus und gehe jetzt zu Seite 32 über. Die Herren Richter werden diese Stelle auf Seite 303 des Dokumentenbuches finden.

In den vier Jahren der deutschen Herrschaft haben die Völker Jugoslawiens sehr viel Leid erfahren.

Wirtschaftlich haben die Deutschen das Land ausgeraubt und ihm sehr großen materiellen Schaden zugefügt. Aber der Schaden, den sie mit ihren Verbrechen der Kultur der jugoslawischen Bevölkerung zugefügt haben, ist noch viel bedeutender.

Meine Herren Richter! Vor Beendigung meines Vortrags über diesen Teil halte ich es für notwendig, noch einen Auszug aus dem Tagebuch des Angeklagten Frank zu zitieren. Ich meine den in Kaliko gebundenen Band des Tagebuches, der betitelt ist: »Besprechungen der Abteilungsleiter 1939/40«.

Dort befindet sich eine Notiz über die Sitzung der Abteilungsleiter am 19. Januar 1940 in Krakau.

Diesen Auszug finden Sie auf Seite 169 Ihres Dokumentenbuches. Ich zitiere:

»Am 15. September 1939 erhielt ich den Auftrag, die Verwaltung der eroberten Ostgebiete aufzunehmen, mit dem Sonderbefehl, diesen Bereich als Kriegsgebiet und Beuteland rücksichtslos auszupowern, es in seiner wirtschaftlichen, sozialen, kulturellen, politischen Struktur sozusagen zu einem Trümmerhaufen zu machen.«

Dieser Äußerung Franks kann man nur noch hinzufügen, daß der Angeklagte Frank diese Aufgaben in Polen mit großem Eifer ausgeführt hat, und daß die übrigen Reichs-, Gau- und anderen Leiter genau so in den besetzten Gebieten der USSR, der Tschechoslowakei und Jugoslawien gehandelt haben.

Ich komme jetzt, meine Herren Richter, zur Beweisvorlage über die von den Angeklagten begangenen Verbrechen gegen die Kultur der Völker der Sowjetunion.

Wir hörten in diesem Saale, mit welcher Grausamkeit und in welchem Maßstabe die Vernichtung und der Raub der Kulturwerte in Polen, in der Tschechoslowakei und in Jugoslawien von den Hitleristen ausgeführt wurde.

Die von den Hitler-Verschwörern in den besetzten Gebieten der USSR begangenen Greueltaten sind von noch größerer Tragweite.

Die Verbrecherbande, die sich Hitler-Regierung nannte, trachtete nicht nur danach, die Völker der Sowjetunion zu berauben, die von ihnen erbauten Dörfer und Städte zu zerstören und die Kultur der Völker der USSR auszumerzen, sondern auch die Sowjetbevölkerung zu versklaven und unsere Heimat in eine Sklavenkolonie der Faschisten zu verwandeln.

Im zweiten Teil meines Vortrags habe ich Beweise erbracht, wie die Zerstörung der Kulturwerte der Sowjet-Republiken organisiert und durchgeführt wurde.

In der Note des Volkskommissars der Auswärtigen Angelegenheiten der USSR, V. M. Molotow, vom 27. April 1942, die dem Gerichtshof als USSR-51/3 vorgelegt wurde, werden Dokumente und Tatsachen erwähnt, die unwiderlegbar feststellen, daß die Vernichtung und Beschädigung historischer und Kulturdenkmäler, sowie die schändliche Verhöhnung des Nationalgefühls und des Glaubens, nur ein Teil des von der Hitler-Regierung entworfenen und durchgeführten ungeheuerlichen Planes war, der zum Ziel hatte, die nationalen Kulturwerte der USSR vollständig zu vernichten.

Ich kehre später zu diesem Dokument zurück und möchte jetzt mit Ihrer Erlaubnis folgenden Absatz verlesen, den Sie auf Seite 321 Ihres Dokumentenbuches finden. Ich lasse Absatz 1 aus und beginne mit dem zweiten:

»Die Entweihung und Vernichtung von Geschichts- und Kulturdenkmälern in den besetzten Sowjetgebieten sowie die Zerstörung zahlreicher von der Sowjetmacht geschaffener kultureller Einrichtungen ist ein Teil des ungeheuerlichen und unsinnigen Planes, der von der Hitler-Regierung ausgedacht und durchgeführt wurde und der zum Ziel hatte, die russische nationale Kultur und die nationale Kultur der Völker der Sowjetunion zu vernichten und die Russen, Ukrainer, Weißrussen, Litauer, Letten, Esten und die anderen Völker der Sowjetunion gewaltsam zu germanisieren.«

»Im Befehl Nummer 0973/41 fordert der Kommandierende General der 17. Armee, General Hodt, von seinen Untergebenen, daß sie sich den für die stumpfsinnigen Faschisten typischen, von Menschenhaß durchdrungenen Einfall zu eigen machen, daß ›das gesunde Gefühl der Rache und die Abneigung gegen alles Russische bei den Soldaten nicht unterdrückt, sondern im Gegenteil, auf jede Weise gefördert werden muß‹.«

Getreu ihrer Gewohnheit, die allgemein anerkannten Kulturwerte zu vernichten, haben die Hitler-Faschisten in dem von ihnen besetzten Sowjetterritorium überall die Bibliotheken, von den kleinen Klub- und Schulbüchereien bis zu den wertvollsten Sammlungen von Handschriften und Büchern, die bibliographische Seltenheitswerte darstellen, vernichtet und zu einem beträchtlichen Teil verbrannt.

Ich lasse einen Absatz aus und zitiere weiter:

»Das berühmte Museum von Borodino, dessen historische Reliquien aus dem Kampf gegen die napoleonische Armee im Jahre 1812 dem russischen Volke besonders teuer waren, haben die Hitleristen ausgeplündert und dann verbrannt. In der Siedlung Polotnjany Sawod haben die Eindringlinge das als Museum eingerichtete Haus von Puschkin ausgeraubt und verbrannt. In Kaluga vernichteten die Hitleristen mit besonderem Eifer die Ausstellungsstücke des als Museum eingerichteten Hauses, in dem der berühmte russische Gelehrte K. E. Ziolkowsky lebte und wirkte, dessen Verdienste auf dem Gebiet der Luftschiffahrt weltbekannt sind. Das Porträt Ziolkowskys machten die faschistischen Vandalen zur Zielscheibe für Revolverübungen. Die wertvollsten Luftschiffmodelle, Entwürfe und Geräte wurden zertrampelt. Ein Zimmer des Museums wurde zu einem Hühnerstall gemacht, die Möbel wurden verbrannt. Eine der ältesten landwirtschaftlichen Anstalten der Sowjetunion, die Selektionsstation Schatilowo im Gebiet Orel, wurde von den Eindringlingen zerstört, die 55 Gebäude dieser Station wurden in die Luft gesprengt und den Flammen preisgegeben, darunter ein landwirtschaftlich- chemisches und andere Laboratorien, das Museum, die umfassende Bibliothek, 40000 Bände, die Schule und andere Gebäude. In der Ukraine und Weißrußland zertrümmerten die Hitleristen mit noch größerer Wut die kulturellen Einrichtungen und historischen Denkmäler.«

Ich lasse zwei Absätze aus und gehe zum letzten über:

»Die Schändung der Denkmäler und Stätten der ukrainischen Geschichte, Kultur und Kunst durch die Hitlerschen Vandalen kannte keine Grenzen. Als Beispiel für die dauernden Versuche, das ukrainische Volk in seiner nationalen Würde zu demütigen, genügt es, darauf hinzuweisen, daß die Eindringlinge nach der Zerstörung der Korolenko-Bibliothek in Charkow eine schmutzige Straße mit Büchern dieser Bibliothek bepflasterten, damit die deutschen Kraftfahrzeuge bequemer fahren konnten.«

Mit besonderem Haß behandelten die deutschen Vandalen diejenigen Kulturdenkmäler, die dem sowjetischen Volk am teuersten waren. Ich zitiere einige Tatsachen:

»Die Hitleristen haben Jasnaja-Poljana zerstört, wo einer der größten Schriftsteller, Leo Tolstoj, geboren wurde, wo er gelebt und gearbeitet hat.

Sie zerstörten das Haus, in dem der große russische Komponist Tschaikowsky gelebt und gearbeitet hat. In diesem Hause hat er unter anderem seine weltbekannten Opern ›Eugen Onegin‹ und ›Pique Dame‹ komponiert.«

In der Stadt Taganrog zerstörten sie das Haus, in dem der berühmte russische Schriftsteller Tschechov gelebt hat. In Tichwin zerstörten sie das Haus des großen russischen Komponisten Rimsky-Korsakov. Als Beweis, meine Herren Richter, möchte ich Ihnen einen Auszug aus der Note des Volkskommissars der Auswärtigen Angelegenheiten der USSR, Molotow, vom 6. Januar 1942 vorlegen. Dieses Dokument ist als USSR-51/2 vorgelegt worden. Sie finden diesen Auszug auf Seite 317 Ihres Dokumentenbuches. Ich zitiere:

»Anderthalb Monate lang haben die Deutschen den weltbekannten Ort Jasnaja-Poljana besetzt gehalten, wo eines der größten Genies der Menschheit, Leo Tolstoj, geboren wurde und wo der Schauplatz seines Lebens und Schaffens war. Dieses berühmte Denkmal russischer Kultur haben die nazifaschistischen Vandalen zertrümmert, geschändet und schließlich in Brand gesetzt. Das Grab des großen Schriftstellers wurde von den Eindringlingen entweiht. Unersetzliche Heiligtümer, die mit dem Leben und Schaffen Tolstojs in Verbindung standen, die seltensten Manuskripte, Bücher und Bilder wurden von der deutschen Soldateska entweder gestohlen oder auf die Straße geworfen und vernichtet. Der deutsche Offizier Schwarz, der von den Mitarbeitern des Museums gebeten wurde, den Ofen mit den persönlichen Möbeln und Büchern des großen Schriftstellers nicht mehr zu heizen, sondern das vorhandene Brennholz dafür zu nehmen, gab darauf zur Antwort: ›Brennholz brauchen wir nicht, wir werden alles verbrennen, was mit dem Namen Eures Tolstoj zusammenhängt.‹

Als die Sowjettruppen am 15. Dezember die Stadt Klin befreiten, wurde festgestellt, daß das Haus, in dem der große russische Komponist Peter J. Tschaikowsky gelebt und geschaffen hatte, und das von dem Sowjetstaat in ein Museum verwandelt worden ist, von den faschistischen Offizieren und Soldaten zerstört und ausgeraubt worden war. In dem eigentlichen Gebäude des als Museum eingerichteten Hauses hatten die schamlosen Eindringlinge eine Garage für Krafträder eingerichtet, die von ihnen mit Manuskripten, Büchern, Möbeln und anderen Museumsstücken geheizt wurde. Ein Teil der Museumsgegenstände ist von den deutschen Eindringlingen jedenfalls gestohlen worden. Dabei wußten die faschistischen Offiziere sehr gut, daß sich ihre Schandtaten gegen eins der schönsten Denkmäler russischer Kultur richteten.

Während der Besetzung der Stadt Istra hatten die deutschen Truppen ein Munitionslager in dem berühmten altrussischen Kloster eingerichtet, das unter dem Namen ›Neu-Jerusalem‹ bekannt ist und schon im Jahre 1654 gegründet worden ist. Das Kloster ›Neu-Jerusalem‹ ist ein hervorragendes historisches und religiöses Denkmal des russischen Volkes und als eines der größten und schönsten Bauwerke bekannt. Das war für die faschistischen deutschen Pogromhelden bei ihrem Rückzug aus Istra kein Hindernis, ihr Munitionslager in Neu-Jerusalem zu sprengen und ein unwiederbringliches Denkmal russischer Kirchengeschichte in einen Trümmerhaufen zu verwandeln.«

Ich lasse den nächsten Absatz aus und beschließe das Zitat.

Auf Anweisung des deutschen Oberkommandos haben die Hitleristen diejenigen kulturhistorischen Denkmäler des russischen Volkes vernichtet und zerstört, die mit dem Leben und Schaffen des großen russischen Dichters Alexander Sergewitsch Puschkin eng verbunden sind.

In dem Bericht der Außerordentlichen staatlichen Kommission, den ich jetzt als USSR-40 vorlege, heißt es, ich zitiere:

»Um die kulturellen und historischen Denkmäler des russischen Volkes, die mit dem Leben und den Werken des großen russischen Dichters Alexander Sergewitsch Puschkin verbunden waren, zu erhalten, gründete die Sowjetregierung am 17. März 1922 auf dem in Michailowskoje gelegenen Gute des Dichters ein Staatsreservat, das sein Grab im Mönchskloster Sojatogorsky und die benachbarten Orte Trigorskoje, Gorodischtsche und das Dorf Woronitsch einschloß. Das Puschkin-Reservat und besonders das Gut des Dichters in Michailowskoje sind dem russischen Volk sehr teuer. Hier vollendete Puschkin das dritte und schrieb das vierte, fünfte und sechste Kapitel von ›Eugen Onegin‹, vollendete das Gedicht ›Die Zigeuner‹ und schrieb das Trauerspiel ›Boris Godunow‹ sowie zahlreiche epische und lyrische Gedichte.

Im Juli 1941 brachen die Hitleristen in das Puschkin- Staatsreservat ein. Drei Jahre hindurch lebten sie hier wie die großen Herren, ruinierten alles und zerstörten die Puschkin-Denkmäler.«

Ich lasse den Anfang der ersten Seite des Berichts aus und fahre fort:

»Die Plünderung des Museums hatte bereits im August 1941 angefangen.«

Ich lasse auch den nächsten Satz aus und lese weiter:

»Im Herbst 1943 gab der Militärkommandant von Puschkin, Treibholz, dem Direktor K. V. Afanasjew den Auftrag, Vorbereitungen für die Evakuierung aller Museumsschätze zu treffen. Die Deutschen haben diese Werte auf Lastkraftwagen geladen und nach Deutschland geschickt.«

Ich lasse noch einen Absatz aus:

»Ende Februar 1944 bauten die Deutschen Michailowskoje in einen befestigten Stützpunkt um. Der Park wurde von Schützengräben und Unterständen durchzogen. Das Häuschen von Puschkins Kinderfrau wurde niedergerissen, und daneben und teilweise auf seinem Boden errichteten die Deutschen einen riesigen Unterstand, der von einer fünffachen Holzlage überdeckt war. Ein ähnlicher Unterstand wurde unmittelbar neben dem früheren Museumsgebäude errichtet.

Vor ihrem Rückzug aus Michailowskoje vollendeten die Deutschen ihr Zerstörungswerk und die Entweihung des Puschkin-Gutes. Das Museum, das über den Grundmauern des ehemaligen Wohnhauses von Puschkin errichtet worden war, wurde niedergebrannt, und nur ein Trümmerhaufen blieb übrig. Die Marmorplatte des Puschkin-Denkmals wurde zerstückelt und auf den Aschenhaufen geworfen. Von den beiden anderen Häusern im Puschkin-Reservat am Eingang zum Gut von Michailowskoje, wurde eines niedergebrannt und das andere schwer beschädigt. Die Vandalen schossen drei Kugellöcher in das große Porträt von Puschkin, das in dem Bogenbau am Eingang zum Michailowskoje-Park hing, und zerstörten alsdann den Bogengang. Nach ihrem Rückzug aus Michailowskoje beschossen die Hitleristen den Ort mit Mörsern und Artillerie. Die Freitreppen, die zum Fluß Sorot hinabführten, wurden durch deutsche Minen zerstört. Die alten Linden auf der kreisförmigen Allee, die zum Haus führte, wurden beschädigt. Die riesige Ulme, die vor dem Haus stand, wurde durch Granaten und Granatsplitter beschädigt.«

Ich lasse nunmehr den Rest dieser Seite des Berichts aus und gehe auf Seite 41 über.

»Im Dorfe Woronitsch wurde die Holzkirche, die noch aus der Zeit Puschkins stammte, und in der Puschkin am 7. April 1825 eine Trauerfeier für den großen englischen Dichter Byron veranstaltet hatte, niedergebrannt. Der Friedhof, nahe bei der Kirche, wo W. P. Hannibal, ein Verwandter Puschkins, und der Priester Rajewsky, ein enger Freund des Dichters, begraben lagen, wurde von Schützengräben durchzogen und verwüstet und vermint.

Der historische Anblick des Reservats, an das sich für das russische Volk so viele Erinnerungen an Puschkin knüpfen, wurde von den Deutschen bis zur vollkommenen Unkenntlichkeit entstellt.

Die schändliche Haltung der Deutschen gegenüber den nationalen Heiligtümern des russischen Volkes zeigte sich am klarsten bei der empörenden Entweihung des Grabes von Puschkin. Um das Reservat Puschkins vor der Zerstörung zu retten, räumten die Truppen der Roten Armee dieses Gebiet ohne Kampf und zogen sich nach Novorschew zurück. Trotzdem beschossen die Deutschen am 2. Juli 1941 das Kloster von Swjatije- Gory, an dessen Mauer sich das Grab Puschkins befand. Im März 1943, lange bevor die Kampflinie sich dem Gebiet von Puschkinskije-Gory näherte, begannen die Deutschen das Kloster von Swatije-Gory, das unter ihrem ›Schutz‹ stand, systematisch zu zerstören.«

Ich überspringe den Rest auf dieser Seite und gehe auf Seite 42 über.

»Die Gruft des Dichters wurde vollkommen mit Unrat bedeckt aufgefunden. Beide Treppen, die zur Gruft hinunterführten, waren zerstört. Die Umgebung war mit Kehricht, Abfall, Bruchstücken von Ikonen und Blechteilen bedeckt.«

Ich lasse einen Absatz aus und setze fort:

»Die Marmorbalustrade, die das Denkmal umgibt, war auch an verschiedenen Stellen durch Granatsplitter und Kugeln beschädigt. Das Denkmal selbst ist infolge eines Erdrutsches nach der Beschießung und auf Grund der Erschütterungen durch die Sprengungen unter einem Winkel von 10 bis 12 Grad nach Osten geneigt.

Die Eindringlinge waren sich vollkommen darüber im klaren, daß die Offiziere und Mannschaften der Roten Armee beim Einzug in Puschkinskije-Gory, zuallererst das Grab des Dichters besuchen würden und wandelten es daher in eine Falle um für die Patrioten. Ungefähr 3000 Minen wurden von den Sowjet-Pioniertruppen,... auf dem Gebiete des Klosters und seiner Umgebung entdeckt und unschädlich gemacht.«

Die Zerstörung der Denkmäler der Kunst und Architektur in den Städten Pawlowsk, Zarskoje Selo und Peterhof ist eins der schlimmsten Verbrechen, die von den Hitler-Leuten an der Kultur begangen wurden. Die prächtigen Denkmäler der Kunst und Architektur in diesen Städten, die in Museumsstädte verwandelt worden waren, sind der ganzen zivilisierten Welt bekannt.

Diese Denkmäler der Kunst und Architektur waren im Verlaufe zweier Jahrhunderte geschaffen worden. Sie erinnern an eine ganze Reihe der hervorragendsten Ereignisse der russischen Geschichte.

Berühmte russische und ausländische Architekten, Bildhauer und Künstler schufen Meisterstücke, die in diesen Museumsstädten aufbewahrt wurden. All dies zusammen mit unschätzbaren Meisterwerken der russischen und der Weltkunst wurde von den faschistischen Vandalen in die Luft gesprengt, verbrannt, vernichtet oder geraubt.

Als Beweis dafür lege ich Dokument USSR-49 vor, das einen Bericht der Außerordentlichen staatlichen Kommission vom 3. September 1944 enthält. Sie werden die Auszüge, die ich verlesen werde, auf den Seiten 330 bis 332 des Dokumentenbuches finden. Ich überspringe nun das Ende der Seite 43 und 44 und beginne mit meinem Zitat in der Mitte auf Seite 45:

»Nach der Evakuierung, die dem Einfall der Deutschen folgte, blieben in Peterhof noch 34214 Museumsstücke (Bilder, Kunstgegenstände und Skulpturen) sowie 11700 wertvollste Bücher aus den Palastbibliotheken zurück. In den unteren- Räumen des Katharina- und Alexander-Palastes in der Stadt Puschkino befanden sich Möbelgarnituren französischen und russischen Ursprungs, die aus der Mitte des 18. Jahrhunderts stammten; 600 Stücke von künstlerisch hochwertigem Porzellan aus dem Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhun derts, eine große Anzahl von Marmorbüsten, kleiner Skulpturen und ca. 35000 Bände aus den Palastbibliotheken.

Auf Grund von Dokumenten, Feststellungen und Aussagen von Augenzeugen, Aussagen deutscher Kriegsgefangener und als Ergebnis eingehender Untersuchungen ist festgestellt worden, daß, nachdem die deutschen Angreifer am 23. September 1941 in Peterhof eingebrochen waren, sie sich sofort an die Plünderung der Kunstschätze machten und sich mehrere Monate damit beschäftigten, diese aus den Schlossern wegzuschleppen. Sie plünderten und verschleppten nach Deutschland 34000 Museumsstücke aus dem ›Großen Palast‹, den Schlössern ›Marly‹, ›Monplaisir‹ und ›Bauernhof‹ darunter 4950 seltene Möbelstücke sowie Stücke italienischer, englischer, französischer und russischer Handwerkskunst, die aus der Zeit von Katharina der Großen, Alexander I. und Nikolaus I. stammten; auch nahmen sie viele seltene Porzellan-Tafelgeschirre ausländischer und russischer Herkunft aus dem 18. und 19. Jahrhundert fort. Die seidenen Gobelins und die übrige Wandbekleidung aus den Palästen wurden van den deutschen Barbaren heruntergerissen.

Im November 1941 entfernten sie die Bronzestatue von Samson, eine Schöpfung des Bildhauers Koslowsky, und schleppten sie fort.

Nachdem die deutschen Banditen die Museumsschätze gestohlen hatten, steckten sie den ›Großen Palast‹, das wundervolle Meisterwerk des Architekten Bartolomeo Rastrelli, in Brand. Bevor sie Peterhof räumten, zerstörten die Deutschen das Schloß Marly durch Zeitbomben. Dieses Schloß war mit feinsten Stukkaturen und Schnitzereien ausgestattet. Die Deutschen zerstörten Peters des Großen Schloß ›Monplaisir‹. Sie zerstörten die Holzteile des Pavillons und der Galerien, die Innendekoration des Arbeitszimmers, das Schlafzimmer und das chinesische Zimmer. Während der Besetzung wurde der innere Teil des Palastes, der historisch und künstlerisch der wertvollste war, in einen Unterstand umgewandelt, während der westliche Pavillon als Stall und Latrine benutzt wurde. In den Räumlichkeiten der Nationalversammlung rissen die Deutschen die Fußböden heraus, durchsägten die Balken, zerstörten die Tür- und Fensterrahmen und rissen die Täfelung der Decken und Wände herunter.«

Ich lasse nun einen Abschnitt aus und zitiere den letzten Absatz auf dieser Seite:

»Am nördlichen Teil des sogenannten Alexanderparks sprengten sie das Landhaus Nikolaus II. in die Luft und vernichteten vollkommen das aus Holz gebaute Offiziershaus, das Alexandertor, die Pavillons des Adambrunnens, den Turm des Haupttores am oberen Parkende und den Rosenpavillon.«

Ich überspringe einen Absatz auf Seite 47.

»Die Deutschen zerstörten die berühmten Springbrunnen des Parkes von Peterhof, indem sie die Hauptzuleitungsanlagen ihrer Länge nach vom Damm in der Nähe des Rosenpavillons bis zum oberen Park in die Luft sprengten. Nach der Einnahme von Neu-Peterhof vernichteten die Truppen der 291. deutschen Infanteriedi vision mit ihrem schweren Geschützteuer vollständig den berühmten Englischen Palast von Alt-Peterhof, der im Auftrage von Katharina II. vom Architekten Quarenghi erbaut worden war. Die Deutschen feuerten 9000 schwere Geschützgranaten in den Palast hinein. Nicht nur der Palast, sondern auch der malerische Englische Park mit all seinen Pavillons wurden zerstört.«

VORSITZENDER: Der Gerichtshof hat die erfolgreichen Bemühungen der anderen Mitglieder der Sowjetischen Delegation dankbar anerkannt, ihre Reden so kurz wie möglich zu halten. Der Gerichtshof würde es begrüßen, wenn Sie einige der Einzelheiten, die Sie im Zusammenhang mit der Zerstörung und Vernichtung behandeln, möglichst zusammenfassen und einige vielleicht auslassen könnten.

Dies ist alles für heute Morgen.