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A Chronicle of Nazi Mass Murder
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The Holocaust History Project.

The Holocaust History Project.
        Blatt 9.
 aufgehalten haben, die in hygienischer Beziehung oft jeder Beschrei-
bung spotten. In Jonava - und das ist ein Beispiel für viele - sassen
in einem düsteren Kellerraum von 3 m Länge, 3 m Breite und 1,65 m
Höhe, 5 Wochen lang 16 Männer ein, die alle entlassen werden konnten
weil gegen sie nichts vorzubringen war. Mädchen im Alter von 13 bis
16 Jahren sind eingesperrt worden, weil sie sich, um Arbeit zu be-
kommen, um die Aufnahme in die kommunistische Jugend beworben hatten.
Hier musste durch durchgreifende Massnahmen eine klare Richtung in
die Köpfe der zuständigen litauischen Kreise hineingehämmert werden.
Die Gefängnisinsassen wurden auf dem Gefängnishof aufgestellt und an
Hand der Listen und Unterlagen überprüft. Diejenigen, die wegen
harmloseren Vergehens grundlos eingesperrt waren, wurden zu einem be-
sonderen Haufen zusammengestellt. Diejenigen, die wir aufgrund ihres
Vergehens zu 1 - 3 und 6 Monaten verurteilten, wurden wieder geson-
dert aufgeteilt, ebenso diejenigen, die zu liquidieren waren, wie
Verbrecher, kommunistische Funktionäre, Politruks und anderes Gesin-
del. Zusätzlich zu der ausgesprochenen Strafe erhielt ein Teil, je
nach dem Vergehen, im besonderen kommunistische Funktionäre, 10 bis
40 Peitschenhiebe zudiktiert, die jeweils sofort ausgeteilt wurden.
Nach Abschluss der Überprüfung wurden die Gefangenen in ihre Zellen
zurückgeführt. Die Freizulassenden wurden im Zuge nach dem Marktplatz
gebracht und dort nach einer kurzen Ansprache, in Gegenwart vieler
Einwohner, freigelassen. Die Ansprache hatte folgenden Inhalt (sie
wurde satzweise sofort von einem Dolmetscher litauisch und russisch
übersetzt):
    "Wenn wir Bolschewisten wären, hätten wir Euch erschossen, da
wir aber Deutsche sind, geben wir Euch die Freiheit."
    Dann folgte eine scharfe Ermahnung, sich jeder politischen Tä-
tigkeit zu enthalten, sofort alles, was über Gegenströmungen in Er-
fahrung gebracht wird, den deutschen Stellen zu melden und sich so-
fort arbeitsmässig am Wiederaufbau, vor allem in der Landwirtschaft,
intensiv zu beteiligen. Sollte sich einer erneut eines Vergehens
schuldig machen, werde er erschossen. Dann wurden sie entlassen.
    Man kann sich keine Vorstellung machen, welche Freude, Dankbar-
keit und Begeisterung diese unsere Massnahme jeweils bei den Freige-
lassenen und der Bevölkerung auslöste. Mit scharfen Worten musste man
sich oft der Begeisterung erwehren, wenn Frauen, Kinder und Männer
mit tränenden Augen versuchten, uns die Hände und Fnsse zu küssen.
                                                        gez. Jäger
                                             SS-Standartenführer
 						
   
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Last modified: June 3, 2000
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