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Robin Neillands. Der Krieg der Bomber. Arthur Harris und die Bomberoffensive der Alliierten 1939-1945. Berlin: Quintessenz, 2002. 450 S. Abb. EUR 29, ISBN 3-86124-547-7.

Reviewed by Ralf Blank, Stadtmuseen / Stadtarchiv, Historisches Centrum Hagen.
Published by H-Soz-u-Kult (May, 2003)

Die Buchveröffentlichungen von Winfried G. Sebald und Jörg Friedrich rückten den Bombenkrieg gegen das Deutsche Reich 1939-1945 wieder verstärkt in den Fokus von Medien und Öffentlichkeit.[1] Besonders die Publikation "Der Brand" des Schriftstellers Jörg Friedrich im November 2002 führte in den folgenden Monaten zu einem Medienecho, das für ein Buch mit historischer Thematik sicherlich ungewöhnlich war. Friedrich, so die fast einhellige Meinung der Medien, habe ein Tabu gebrochen und erstmalig den Bombenkrieg und die Leiden der deutschen Zivilbevölkerung thematisiert. Der Bombenkrieg sei als "Tabuthema" bisher von der Historiographie sowie von der Gedenk- und Erinnerungskultur der Nachkriegsgesellschaft kaum beachtet worden. Dieser überwiegend unkritischen und wenig fundierten Reaktion auf das von ihrer wissenschaftlichen Essenz und Methodik eher fragwürdige Werk des Berliner Autors ist bereits mehrfach widersprochen worden.[2]

Von den Medien wurde dagegen in auffallender Weise ein Buch ignoriert, das in deutscher Übersetzung zeitgleich mit "Der Brand" erschienen war: Robin Neillands Publikation über den alliierten Bombenkrieg gegen Deutschland.[3] Bei dem Thema kommt man nicht umhin, einen Vergleich mit Jörg Friedrichs Publikation zu wagen. Doch bereits ein erster Blick in dieses Buch zeigt, dass ein direkter Vergleich mit Friedrichs Werk schwierig ist. Zwar ist Robin Neillands ebenso wie Jörg Friedrich kein ausgebildeter Fachhistoriker, von dem ein sicherer Umgang mit Methodik, Forschungsstand und Quellenkritik zu erwarten ist, doch fallen bereits im ersten Kapitel einige Unterschiede auf. Zu sachlich und weniger emotional ist der sprachliche Duktus in der deutschen Übersetzung dieses Buches, zu nachvollziehbar auch die Recherchen und fachlichen Aussagen des britischen Autors. Indirekt nimmt auch Neillands Bezug auf die inhaltlichen Aussagen in "Der Brand" zum "Vernichtungskrieg" gegen die deutsche Zivilbevölkerung, die indessen seit Jahren zum Repertoire vornehmlich geschichtsrevisionistischer Kreise gehören, und die sprachliche Anlehnung an den Holocaust. In seiner Einleitung wehrt sich der englische Autor gegen die Beurteilung von britischen Bombercrews sowie ihres Befehlshabers Arthur Harris als Massenmörder und Kriegsverbrecher (S. 9).

Die Biographie von Arthur T. Harris--"Butcher" oder "Bomber Harris", wie er auch genannt wurde--zieht sich durch das gesamte Buch Neillands. Eine detaillierte Darstellung der Aufgabenerfüllung des britischen Bomberchefs in den Jahren von 1942 und 1945 sowie seine Rezeption in der Nachkriegszeit füllen mehrere Seiten (z.B. S. 126-155). Allerdings verfällt Neillands nicht in die übliche Darstellungsform, in der Harris eine Alleinverantwortung für den Bombenkrieg und seinen Auswirkungen auf die Zivilbevölkerung zugewiesen wird. Neillands stellt die Aufgaben und Befugnisse von Harris vor und hinterfragt dagegen auch den Handlungsspielraum des nach 1945 in Deutschland und Großbritannien gleichermaßen umstrittenen Bomberchefs. Genau wie der britische Premier Churchill war auch Harris zwar ein Protagonist der rücksichtlosen Luftkriegsstrategie gegen Deutschland, die eine möglichst hohe Anzahl von zivilen Todesopfern einkalkulierten, doch beide waren nicht die einzigen Entscheidungsträger. Bei Neillands werden dann auch weitere Kommandeure und Politiker vorgestellt, deren Initiativen den Bombenkrieg maßgeblich mit bestimmt haben.

Neillands dokumentiert den Bombenkrieg überwiegend aus der Perspektive des britischen Bomber Command und der 8th United States Army Air Force (USAAF). Doch anders als Friedrich, der sein Buch "Der Brand" als "zeitgeschichtliches" Werk mit einem wissenschaftlichen Anspruch verstanden haben will,[4] besitzt Neillands Buch nicht den Ehrgeiz, als ein bisher "fehlendes Werk" mit einer vorgeblich "breiten Quellenbasis" in die Geschichtswissenschaft einzugehen. Gerade in Großbritannien und in den USA sind Veröffentlichungen zum Bombenkrieg 1939-1945 seit vielen Jahren ein fester Bestandteil militärgeschichtlicher Literatur und Erinnerungskultur ehemaliger Kriegsteilnehmer. Zumeist handelt es sich jedoch um militärstrategische und -technische Publikationen, häufig auch um Geschichtswerke über einzelne Bombergruppen und -staffeln. Darstellungen, die den Bombenkrieg gegen das Deutsche Reich aus Sicht der Alliierten über diesen begrenzten Horizont hinaus thematisieren und die Auswirkungen der Bombardierungen erschließen, sind selten, besonders auch in deutscher Übersetzung. Das Buch von Neillands lässt sich vielleicht mit der Veröffentlichung von Denis Richards über das Bomber Command vergleichen, die keine deutschsprachige Veröffentlichung erfahren hat.[5] Wie Richards hat auch Neillands einen breit angelegten Überblick gewählt, der bei ihm jedoch mit der Entwicklung des strategischen Luftkriegs ab 1914 einsetzt (S. 15-45) und mit dem Kapitel "Moralische Fragen" (S. 396-409) abschließt. Anders als Richards lässt Neillands darin auch deutsche ZeitzeugInnen zu Worte kommen und berücksichtigt einige deutsche Quellen. Allerdings stammen diese deutschen Ressourcen zum überwiegenden Teil aus den vom Autor als "repräsentativ" ausgewählten Städten Mannheim und Ludwigshafen (S. 13f.). Die etwas einseitige und angesichts der greifbaren Literatur eigentlich auch unverständliche Auswahl dieser beiden Kommunen ist wiederum im Vergleich zu Jörg Friedrichs Buch interessant. Friedrich behauptet nämlich in "Der Brand", dass mit Mannheim eine Stadt bombardiert worden sei, die "weder Industrie- noch Militäranlagen von Interesse" besessen habe und eine "pure Siedlung" gewesen sei.[6] Ist es lückenhaftes Wissen, ein Irrtum oder Absicht des Autors, muss man sich bei dieser erstaunlichen Aussage fragen. Denn bei Mannheim mit ihren wichtigen Motorenwerken, einem großen Verschiebebahnhof und als Oberzentrum einer wichtigen Industrieregion handelte es sich keineswegs nur um eine kulturell bedeutsame Stadt. Ganz das Gegenteil war (und ist noch heute) der Fall. Schon im Ersten Weltkrieg war diese Stadt das Ziel von Luftangriffen gewesen. Doch Friedrich stellt das alles glatt in Abrede. Ihm geht es offensichtlich einzig darum, den (seit Herbst 1941 sicherlich zutreffenden) Charakter der britischen Luftangriffe als geplante "Brandstiftung" hinzustellen, im Fall von Mannheim an einem Kulturgut (kurfürstliche Schlossanlage, historische Altstadt). Bei Neillands erfahren wir nun zu Recht einiges über die große Bedeutung der "Doppelstadt" Ludwigshafen und Mannheim für die deutsche Kriegswirtschaft und den Eisenbahnverkehr, aber auch als Lieferant von Zyklon B (S. 158). Von seiner fachlichen Essenz führt das Buch Robin Neillands ebenso wie die Publikation von Jörg Friedrich zu keinen neuen Erkenntnissen. Die einschlägig bekannten Studien und Veröffentlichungen zum Thema müssen immer noch als wissenschaftlich verbindlich angesehen werden, [7] wenngleich beiden Autoren allerdings nur rudimentäre Kenntnisse des derzeitigen Forschungsstands attestiert werden können. Inhaltliche Defizite zeigt Neillands Buch vor allem hinsichtlich der Rückwirkungen des Bombenkriegs auf die "Heimatfront" sowie ihre Folgen auf die nationalsozialistische "Volksgemeinschaft" und "Kriegsgesellschaft". Auch die politischen Wechselfolgen und die Bedeutung der NS-Propaganda bleiben in beiden Büchern ein Randthema bzw. sind bei Friedrich inhaltlich sogar nicht nachvollziehbar. Ein Blick in das Inhaltsverzeichnis belegt, dass leider auch Neillands grundlegende Studien zu den Auswirkungen des alliierten Luftkriegs gegen das Deutsche Reich unberücksichtigt gelassen hat. So wirkt die kursorische Darstellung der Angriffsschäden und Folgen des alliierten Luftkriegs geringfügig und im Gegensatz zu den Ankündigungen des Autors alles andere als "repräsentativ". Die Belegtechnik ist allerdings wesentlich nachprüfbarer als die von Jörg Friedrich in "Der Brand", wobei Neillands anders als Friedrich (im Editorial) keine "wissenschaftliche Standards" und die Bedeutung als bisher fehlendes "zeitgeschichtliches Werk" beschworen hat, was die vorhandenen Mängel etwas relativiert. Der Autor bemüht sich vielmehr um eine sorgfältige und fundiert recherchierte Darstellung, die sich auf das gestellte Thema konzentriert, hier und da vielleicht etwas zu salopp wirkt (eine "Tat" des Übersetzers?), dennoch den Verlauf und die Entwicklung des Bombenkriegs sachlich und ohne unnötige theatralische Ausschmückungen beschreibt. Überzogene Emotionalisierungen und seitenlange literarische Geschichtsdarstellungen seit Karl dem Großen im Stil der "großen Erzähler", wie sie für "Der Brand" bezeichnend sind, findet der Leser nicht. Als etwas befremdlich empfindet der Rezensent jedoch die Abbildungen von Bombenflugzeugen, die jedem Kapitel vorangestellt sind. Dies erinnert doch sehr an einschlägige militärtechnische Publikationen, machen aber vielleicht im Kontext zur chronologischen Gliederung der Kapitel und der abgebildeten Flugzeugtypen einen Sinn. Die in den Text eingestreuten zahlreichen Abbildungen fügen sich hingegen sinnvoll in die Darstellung ein.

Einen Höhepunkt in Neillands Buch bilden zweifellos die lebensgeschichtlichen Dokumente ehemaliger Angehöriger des britischen Bomber Command, also diejenigen Soldaten, die in "Der Brand" in Anlehnung an die Holocaust-Terminologie als Mitglieder einer "Einsatzgruppe" bzw. "Massenvernichtungsgruppe" bezeichnet werden. Die sachliche Darstellung Neillands hebt sich von dieser bewusst gewählten sprachlichen Nähe zu Massenmord und Vernichtungskrieg in "Der Brand" ab, auch wenn Friedrich später in Interviews diese Vergleiche bestreitet und von einer kritisch zu hinterfragenden negativen Besetzung von Begrifflichkeiten spricht.[8] Die Leidensgeschichte der deutschen Bevölkerung im Bombenkrieg, das Hauptthema in "Der Brand", wird bei Neillands leider nur am Rande thematisiert. Das Buch ermöglicht eher ein Blick aus der Perspektive der damaligen Angreifer, was in der deutschsprachigen Literatur zum Bombenkrieg in dieser Ausführlichkeit bisher eine Ausnahme ist. Der Autor versucht darüber hinaus ansatzweise auch Legenden zu korrigieren, die sich in Deutschland besonders über Dresden gebildet haben. So betont er mit Hinweis auf Rüstungsbetriebe und Verkehrsanlagen zu Recht, dass Dresden durchaus ein "militärisches" Ziel gewesen sei (S. 372-373). Leider hat Neillands aber zum Beispiel auf das grundlegende Werk von Götz Bergander verzichtet, um seine Darstellung über Dresden zu vertiefen und argumentativ zu ergänzen.[9]

Die unzureichende Quellen- und Literaturbasis ist ebenfalls dafür verantwortlich, dass einige ungenaue und falsche Behauptungen in den Text eingeflossen sind. So bezieht sich Neillands im Kapitel 6 "Die Verteidigung Deutschlands" auf die Auskunft eines Stadtarchivars, der angeblich behauptet hat, dass die Stadtverwaltung bzw. der "Bürgermeister" mit dem Bau von Luftschutzbunkern "sehr wenig" zu tun hatte, da der Bau "vom Reich" durchgeführt wurde (S. 411, Anm. 1). Es ist nicht bekannt, wie es in der angesprochenen Stadt gewesen war, doch in der Regel spielten die Kommunen seit Oktober 1940 sehr wohl eine wichtige Rolle in der technischen, baulichen und administrativen Organisation des Luftschutz- und Bunkerbaues. Lediglich die Finanzierung wurde bei Luftschutzorten 1. Ordnung vom Reich getragen, in diesem Fall hatte "der Bürgermeister" tatsächlich nur wenig mit dem Bunkerbau zu tun. Die Planung, Bauausführung und Verwaltung von Arbeitskräften gehörten zu den Aufgaben der zuständigen Luftschutz- und Bauämter in den Kommunen. Neillands stellte auf Grund der Auskunft des Archivars fest, dass "die Deutschen 1940 zweifellos landesweit auf die wachsende Gefahr von alliierten Luftangriffen reagierten", was angesichts der allein in den letzten Jahren bereits vorgelegten Publikationen, die unberücksichtigt bleiben, etwas seltsam wirkt.[10] Derartige Ungenauigkeiten ziehen sich vor allem im Bereich der Schilderungen aus deutscher Sicht durch das Buch. Hier wäre ein genaueres Studium der Literatur oder aber zumindest eine wissenschaftliche Begleitung von deutscher Seite aus sinnvoll gewesen.

Das Buch von Robin Neillands ist durchaus empfehlenswert, wenn eine zusammenfassende und deutschsprachige Darstellung zur Entwicklung des Bombenkriegs aus alliierter Perspektive gesucht wird. Im Vergleich zu "Der Brand" von Jörg Friedrich wird die Darstellung der Auswirkungen des Bombenkriegs auf das Deutsche Reich sehr zurückhaltend aufgegriffen. Was bei Friedrich zu ausschweifend, fachlich und inhaltlich auch oft fehlerhaft und emotionalisierend beschrieben wird, tritt bei Neillands zu Gunsten der auf militärhistorische Aspekte fokussierten Darstellung zu stark in den Hintergrund. Beide Bücher erlauben allerdings einen unterschiedlichen, aber dennoch interessanten Einblick in die Rezeption und Erinnerungskultur des Bombenkriegs aus alliierter und deutscher Sicht. Sieht man von den auch in Neillands Buch feststellbaren inhaltlichen Defiziten einmal ab und konzentriert sich als Leser auf diesen Erkenntnisgewinn, so kann das Werk von Neillands durchaus eine wertvolle Ergänzung der bisherigen (deutschsprachigen) Veröffentlichungen zu diesem Thema sein.

Anmerkungen:

[1] Sebald, Winfried Georg: Luftkrieg und Literatur, München-Wien 1999; Friedrich, Jörg: Der Brand. Deutschland im Bombenkrieg 1940-1945, Berlin-München 2002. Hierzu auch Braese, Stephan: Bombenkrieg und literarische Gegenwart. Zu W. G. Sebald und Dieter Forte, in Mittelweg 36 (2002) H. 1, S. 4-24.

[2] Blank, Ralf: Rezension von Jörg Friedrich, Der Brand. Deutschland im Bombenkrieg, Berlin / München: Propyläen 2002, in: Sehepunkte 2 (2002), Nr. 12 [15.12.2002], URL: Vgl. besonders auch Kettenacker, Lothar (Hg.): Ein Volk von Opfern? Die neue Debatte um den Bombenkrieg 1940-1945, Berlin 2003.

[3] Neillands, Robin: The Bomber War. Arthur Harris and the Allied Bomber Offensive, London: John Murray Publishers, 2001.

[4] Friedrich, Der Brand, Klappentext u. S. 543-544.

[5] Richards, Denis: The Hardest Victory. RAF Bomber Command in the Second World War, London 1994.

[6] Friedrich, Der Brand, S. 78.

[7] Webster, Charles / Frankland, Noble: The Strategic Air Offensive against Germany 1939-1945, Bd. I-IV. London 1961; Craven, Wesley Frank / Cate, James Lea: The Army Air Force in World War II, Bd. 1-6. Chicago 1951; Groehler, Olaf: Bombenkrieg gegen Deutschland, Berlin 1990; Boog, Horst: Der anglo-amerikanische Luftkrieg über Europa und die deutsche Luftverteidigung, in: Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg, Bd. 6 (Der globale Krieg), Stuttgart 1990, S. 429-560; Boog, Horst: Strategischer Luftkrieg in Europa und Reichsluftverteidigung 1943-1944, in: Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg, Bd. 7 (Das Deutsche Reich in der Defensive), Stuttgart 2001, S. 3-415. Als herausragende Einzelstudien sind in Auswahl zu nennen - Beer, Wilfried: Kriegsalltag an der Heimatfront. Alliierter Luftkrieg und deutsche Gegenmaßnahmen zur Abwehr und Schadensbegrenzung, dargestellt für den Raum Münster, Bremen 1990; Ueberschär, Gerd R.: Freiburg im Luftkrieg 1939-1945, Freiburg/Würzburg 1990; Moessner-Heckner, Ursula: Pforzheim-Code Yellowfin. Eine Analyse der Luftangriffe 1944-1945, Sigmaringen 1991 [= Quellen und Studien zur Geschichte der Stadt Pforzheim 2]; Rüther, Martin: Köln, 31. Mai 1942. Der 1000-Bomber-Angriff, Köln 1992 [= Kölner Schriften zu Geschichte und Kultur 18]; Pogt, Herbert (Hg.): Vor fünfzig Jahren. Bomben auf Wuppertal, Wuppertal 1993 [= Beiträge zur Geschichte und Heimatkunde des Wuppertals 36]; Sollbach, Gerhard E.: Dortmund. Bombenkrieg und Nachkriegsalltag 1939-1948, Hagen 1996.

[8] Spiegel TV-Interview, Februar 2003; URL: Wie in seinem Buch versteigt sich Friedrich in Behauptungen, die sich jeder wissenschaftlichen Nachprüfung entziehen bzw. sich nach einer Überprüfung als nicht den Tatsachen entsprechend erweisen. So behauptet Friedrich, dass in Dortmund-Huckarde im April 1945 ein "Kindervolkssturm" mit hohen Verlusten gegen die anrückenden US-Truppen gekämpft habe, siehe "Saddam will die Alliierten in seinen Keller hineinziehen", in: Die Welt v. 5.4.2003. Tatsächlich existierte kein "Kindervolkssturm" und die angeblich verlustreichen Kämpfe erweisen sich nach sorgfältigen Studien in den After Action Report der US-Truppen, in deutschen Quellen sowie nach Zeitzeugenbefragungen als höchst zweifelhaft, frdl. Mitteilung von Prof. Dr. Gerhard E. Sollbach, Historisches Institut der Universität Dortmund. Auch in Potsdam wurde Friedrich inhaltlich und fachlich widersprochen, siehe Dieter Salzmann / Dieter Weirauch, Kriegsentscheidend? Warum Bomben auf Potsdam fielen, in: Die Welt v. 7.4.2003.

[9] Bergander, Götz: Dresden im Luftkrieg, Würzburg 1998 (Erstauflage 1977).

[10] Wenk, Silke (Hg.): Erinnerungsorte aus Beton. Bunker in Städten und Landschaften, Berlin 2001; Foedrowitz, Michael: Bunkerwelten. Luftschutzanlagen in Norddeutschland, Berlin 1998.

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