Die Endlösung der Judenfrage
in Belgien : Dokumente

Serge Klarsfeld et Maxime Steinberg (éds.)

The Beate Klarsfeld Foundation, Paris 1980.
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treten der DurchfiJbrllngsverordnung zur Strafrechtsanglei-
chungsverordnung vom 29. Wai 1943 (RGBl. I S 341) liegen,
die die Vorschritt tiber die Beihilfe (§ 49 StGB a.F.) ge-
ändert hat, folgt das aus § 4 der Verordnung gegen Gewalt-
verbrecher vom 5. Dezember 1939 (RGB1. I S. 2378). Der Laut
der .l<'rist bat bis zum 8. liai 1945 geruht, weil Straftaten,
die inl Rahmen der von den höchsten Staatsorganen betriebenen
Judenverfolgung begougen worden sind, während des Dritten
Reiches BUB politischen Gründen nicht geahndet wurden (vgl.
§ 3 der Verordnung zur Beseitigung nationalsozialistischer
~;ngri.f.fe in die Strafrecht spflege vom 23. Lai 1947, Ver-
ordnllngsblatt fUr die britische Zone Seite 65). Nach § 1
Ab 1 des Gesetzes vom 13. April 1965 (BGB1. 1965 I S.315
und 1969 I S. 671), das mit dem Grundgesetz vereinbar ist
(s. Bundesverfassungsgericht, NJW 1969, 1059) hat bei der
Friatberechnung weiter die Zeit vom 8. Mai 1945 bis zum
31. Dezember 1949 außer Ansatz zu bleiben. Noch vor Frist-
ablauf, der am 31. Dezember 1969 eingetreten wäre, hat der
Gesetzgeber die VerjähMlngsrrist fUr Taten, die wie Mord
mit lebenslanger Freiheitsstrare bedroht sind, durch die ~
tikel 1 und :3 des 9. strarrechtaändeMmgsgeaetzea vom
4. August 1969 (BGB1. I s. 1065) von zv~nzig auf dreißig
Jahre verlängert (s. § 67 Aba. 1 Nr. 1 StGB in der Fassung
des G
etzes vom 4. August 1969 und § 78 Abs. 3 !Ir. 1 StGB
1975). Diese Frist ist noch nicht verstrichen und inzwischen
unter aq.derem durch die AnkJageerhebllng unterbrochen worden

~ie Frist bat sich - .mit der sich daraus ergebenden Folge
dea VerjäbMlngseintritts - 1m vorliegenden Fall nicht etwa
dadurch auf rUnfzehn Jahre verkürzt, daß § 50 Aba. 2 StGB
in der Fassung des E1nfilhMlDgsgeaetzes zum Gesetz über
OrdDlmg.w:l.drigke1ten vom 24. August 1968 (BGBI. I S. 503).
der dem § 28 Abs. 1 StGB 1975 entspricht, die Strafandrohung
für Teilnehmer zwingend nach den Vorachriften über die Be-
strafung des Versuchs gemildert hat, wenn bei dem Teilnehmer
besondere persönliche Merkmale fehlen, welche die Strafbar-