Die Endlösung der Judenfrage
in Belgien : Dokumente

Serge Klarsfeld et Maxime Steinberg (éds.)

The Beate Klarsfeld Foundation, Paris 1980.
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überhinaUB. durch aktives TWl. Viele BeVieisanzeichen spre-
chen dafür, daß er sich nicht aua allen Judenektionen
"herausgehalten" hat, nie er behauptet, mag er auch be-
strebt gewesen sein, die liaßnahmen, die mit den Depor-
tationen verbunden v~rent nach Möglichkeit von anderen An-
gehörigen seiner Dienststelle, insbesondere dem Abteilungs-
leiter Thomas und dem Judenreferatsleiter Erd mann , treffen
zu lassen.
Es ist schon unwahrscheinlich, daß sich Ehl~rs in seiner
Stellung als Leiter einer so großen Dienststelle, wie es
die des BdS BrUssel war, aus den Judenangelegenheiten ein-
fach hat IIheraushalten" können, wie er es heute darstellt.
Denn die gegen die Juden gerichteten L~ßnahmen erforderten
bei dem Umfang der Deportationen einen erheblichen Ver-
\valtllngaauf\"/and. Sie erstreckten sich rä1lm1 ich über ein
großes Gebiet (ganz Belgien und NOl~frankreich) und hatten
erhebliche politische BedeutWlg, wie sich an der hlitwir-
~,ng oder Beteiligung höherer und höchster Stellen (des
Militärbefeblshabers, des RSHA und des Auswärtigen Amtes)
zeigt. Daß sich Ehlers als Behördenleiter um derart wichtige
Vorgänge nicht gekl1mmert hat, ist schwerlich vorstellbar.
Das gilt umeomehr, als er als strenger und bei der Arbeit
sehr gewissenhafter Mann geschildert wird (Beusse XIII 2505),
der Einblick in alle wichtigen Angelegenheiten besaß
(Straub XIII 2506). Turnusmäßig sollen sogenannte Rapports
der Referata- und Außenstellenleiter bei ihm stattgefunden
haben (Dobrit'z IX 1687), und die Abteilungsleiter der
BrUsseler Dienststelle mußten ibm über wichtige Vorgänge
berichten (Reimer XIII 2504 f.). Im Einklang damit hat er
im Jahre 1965 auch selbst einmal eingeräumt, daß er in
BrUssel limit Judeuangelegenheiten zu tun gehabt" habe
(IV 725).
Die Akten ergeben in der Tat viele Anhaltspunkte für einen
solchen Verdacht.