Die Endlösung der Judenfrage
in Belgien : Dokumente

Serge Klarsfeld et Maxime Steinberg (éds.)

The Beate Klarsfeld Foundation, Paris 1980.
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(Nm. 22 A und 22 B), mit mindestens 5291 Deportierten
l.ieoheln verlassen. Die Annahme einer L'iordbeihilfe des An-
gesohuldigten Fielitz läßt sioh nicht, wie es die Staats-
anwaltschaft tut, damit begründen, daß von den flanschen,
die mit den letzten sechs Transporten verschleppt wurden.
mindestens 2.400 in Auschwitz sofort durch Gas getötet
v/orden seien und daß sich darunter" eine nicht genau fest-
stellbare Zahl" aus Antwerpen befunden habe. Für eine Ver-
urteilung mUßte vielmehr festgestellt werden, daß sich
unter den Getöteten eine bestimmte Mindestzahl von Juden
befunden hat, die unter der Leitung des Angeschuldigten
Fie11tz von der Außend1enststelle Antwerpen in das Sammel-
lager J:iecheln eingeljsfert "'orden sind. Denn nur deren
Schicksal kann ibm objektiv zugerechnet werden. Seine Zu-
ständigkei t endete nljmlich - anders als die der 11:1 tnnge-
schuldigten Ehlers, Dr. Canaris und Asche - an den Toren
des Sammellagers, weil es der Dienststelle des BdS in
BrUasel unterstand, nicht der Außendienststelle Antwerpen.
Auf das weitere Geschehen hatte Fielitz keinen Einfluß
mehr; deshalb ist ibm strafrechtlich auch nicht Anzulasten,
was mit den Menschen geschah, die von anderen Stellen als
der Außendienststelle Antwerpen nach Uecheln gebracht
wurden.
Die danAch erforderlichen ]!'eststellllngen sind bisher nicht
getroffen worden; daß sie sich noch treffen lassen, ist
unwahrscheinlich. So steht weder fest, wieviele Juden in
der Zeit, als l!'ie1itz die Außendienststelle unter sich
hatte, von Antwerpen nach Mecheln gebracht worden sind,
noch ist geklärt, ob in dem hier in Rede stehenden Zeit-
raum überhaupt Gefangene, die von der Außendienatstelle
in das Sammellager eingeliefert wurden, letztlich nach
Auschwitz gekommen sind. Die Akten enthalten zu diesem
Komplex - mit zwei Ausnahmen - keine konkreten Zahlen.