Die Endlösung der Judenfrage
in Belgien : Dokumente

Serge Klarsfeld et Maxime Steinberg (éds.)

The Beate Klarsfeld Foundation, Paris 1980.
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Die erate Ausnahme bezieht sich auf' die Aktion "Iltis",
die sicb in der nacht vom 3. zum 4. September 1943 gegen
Juden belgischer Staatsangehörigkeit richtete. An dieser
Aktion nahm auch die AußendiensteteIle Antwerpen teil,
wie sich aus dem Fernschreiben der Dienststelle BrUssel
vom 1. September 1943 (BA I 289 f.) ergibt. Hierbei wurden
in Antwerpen 145 Juden festgenommen, von denen 9 auf dem
Transport nach l1echeln im Iastkrat't\"oragen erstickten
(Bericht der belgischen KrießBverbrechen Kommission,
deutsche Dbersetzung Seite 24, in BA Vj Hirschfeld XII
2286 f.). }~ diese Aktion kann Fielitz aber nicht verant-
wortlich gemacht werden, weil er nach seiner unwiderleg-
ten Einlassung (III 401, X 1822, XIV 2674 und XV 3103) zu
der Zeit Heimoturlaub hatte und in Göttingen weilte. Da
die Dienststelle BrUsael die Aktion kurzfristig anordnete,
läßt sich auch nicht feststellen, daß er jedenfalls an
den Vorbereitungen mitgeWirkt hat.
Die zweite Ausnahme betrifft folgenden Punkt: Fielitz
hat im Ermittlungsverfahren eine Äußerung gemacht, die
sich dahin verstehen läßt, daß nach und nach in Antwerpen
ungefähr 50 Juden festgenommen worden seien, während er
die Außendienst.telle geleitet habe (111 402). Selbst
wenn men von der Ungenauigkeit dieser Angabe einJMI ab-
sieht, reicht sie zur Eröffnung des Hauptverfahrens wegen
Mordbe1h1lf'e nicht aus. Denn 1m einzelnen ist ungeklärt,
was BUS diesen jüdischen Menschen geworden ist. Sie kBnnen

nach der Festnahme oder der Einliefe~lng in des Semmel-
lager wieder entlassen, im Lager Mecheln geblieben oder
in ein sogenanntes Vorzugslager verbracht, letztlich also
nicht getötet worden sein. In diesem Zusammenhang aei dar-
auf b1ngewieeen, daß sm 13. Dezember 1943, 15. Januar,
19. April und 13. oder 31. Juli 1944 mit "Z" bezeichnete
Transporte Kecheln m1 t den Zielen Bucbenwald, RavensbrUck
und Bergen-Belsen verlassen haben.