Die Endlösung der Judenfrage
in Belgien : Dokumente

Serge Klarsfeld et Maxime Steinberg (éds.)

The Beate Klarsfeld Foundation, Paris 1980.
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In Schlesw1g-Holstein, so stand 1m SPIEGEL, brauohte man
zuzeiten "weder falsohe Nemen nooh ein Versteok, um !Ur
die TBDdesjust1z unauffindbar ZU Bein". Da" war 1962, das
Jahr, in dem die Ludwigsburger zentrale Stelle zur Autklä-
~Jng von NS-Verbreohen den SS_LWDn dennoch autspUrte.
Gleich nehm die 8chlesw1g-holste1n1sch. Justiz die Er-
mittlungen auf, in dem ihr eigenen Tempo. "Das Veri'ahren
lief kontinuierlich", beriohtet der Kieler Oberstaatsan-
walt Horst Richter, "nur manchmal ruhte 11
Nach 13 Jahren, 1m Feb~ler 1975, wurde die 66seit1ge An-
klagesohrift fert1ggastell t, noch 81 nmel fUnf Jahre gingen
ins Tend, bis der Prozeß in Sioht kAm - 1m Oktober Boll 8a
nun soweit sein, vor dem Kieler Landgericht.
Für die Staatsanwaltschaft war Ernst Ehlers, der Haupt-
angeklagte, in Belgien IIpraktisoh H1mml ers verlängerter
Armll Mitangeklagt Si nd der Rentner Konstantin Canaris, 13,
aus Friedriohshefen, seinerzeit SS-Standartenfffbrer und
Amtsnachfolger Eblers' als Sipo-Chef, sowie der ßBmburger
Rentner Kurt Asohe, 70, der in Brüssel als SS-Obersturm-
führer und Judenre:f'erent der Gestapo firmierte. Alle drei
sollen wegen Beihilfe zum Mord vor Gericht stehen.
Über Ehlers trugen die Staatsanwälte auch Lobendes zu-
sammen. Zeugen, die zur "Persönlichkeit dieses Angesohul-
digten" Angaben gemaoht haben, wohl keine Juden, hätten
1hn als "ruh1gen und besonnenen, e1nfachen Mann" geschil-
dert. Auch bei der SS hatte Ehlers anscheinend E1ndruck
gemacht. Nur das Kriegsende verh1nderte nämlich seine Be-
fördernng zum SS-Stsndartenführer - "1m H1nbliok auf seine
Haltung und seine Leistung" (SS-Bewertung).
Anders Kurt Asche, ein früherer Drogist. Er tat sioh
zwar besonders engagiert hervor, etwa 1
ndem er "Juden
schlug und bei diesen als gewalttätig bekannt war" (ein