Die Endlösung der Judenfrage
in Belgien : Dokumente

Serge Klarsfeld et Maxime Steinberg (éds.)

The Beate Klarsfeld Foundation, Paris 1980.
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"DER SPIEGEL" Nr. 12-1980
NS-Prozesse
Zur Maschine gemacht
Um Judendeportatlonen geht 8S im letzten großen NS-Prozeß,
der in Kiel ansteht. Die Justiz hat 18 Jahr lang ermittelt.
Der Präsident des Bchlesw1g-holste1n1schen 1ADdes8ozial_
gerichts Walter Tietgen wurde gefragt, ob er einen Richter
namens Ernst Ehlers, ehemals SS-ObersturmbennfUbrer, kenne.
Dem Präsidenten fiel dazu mehr Allgemeines ein. Dieser Name
sei ja "nicht gerade selten", ein Bürgermeister von
SUderbrarup habe mal 80 geheißen, auch ein inzwischen ver-

atorbener Jurist in Heide.
Auf einen guten Bekannten war der hohe Richter nioht 80
schnell gekommen. Im gleiohen Dienstgebäude, nur ein paar
Flure weiter, amtierte einer, dem Präsident Tietgen sogar
als Verb1nd1IDSBbruder ("Akademische Vere1 01 g'lmg Prls1.o.1t )
nahestand: Vezwaltungagerichtarat Ernst Ehlera, Jahrgang
1909, einst Obersturmbannführer der SS.
Dieser Ehlers war "alter Kämpferll (StaatsanwaltsChart),
schon mit 18 Jahren in die Nazi-Partei eingetreten. Zu
Anfang des Krieges wirkte er bei der vor allem durch Juden-
morde in Vleißruthenien berUchtigten "E1nsa tzgruppe BII 1m
Bereich der Heeresgruppe Uitte. Von 1941 bis Januar 1944
war Ehlers Beauftragter des Chefs der Sicherheitspolizei
und des SD beim llilitärbefelüshaber in Belgien 1lnd Nord-
frankreich; die waren für die Deportation von rund
26 000 Juden in die östlichen Vernichtungslager verant-
wortlich.