Die Endlösung der Judenfrage
in Belgien : Dokumente
Serge Klarsfeld et Maxime Steinberg (éds.)
The Beate Klarsfeld Foundation, Paris 1980.
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"Unser Kampf" 1. 3 hat im Juni 1943 einen Text in Jiddisch
veröffentlicht, von dem wir einen Auszug in deutacher
Ubersetznng abdrucken.
"Unser Kampfll wurde vom Komitee zur Verteidigung der
Juden in Cbarlel'oi herausgegeben.
Das polnische Unheil
Das Herz pocht und blutet vor Schmerz, die Hände zittern
vor Elnpörllng, wenn JDBD zur Feder g:L e1ft, um einen sei 8S
auch nooh 80 kleinen Bruchteil dieser ungeheuerlichen Tra-
gödie, genannt: das polnische Unheil, zu beschreiben.
Wenn wir uns das Schicksal von Uillionen Juden in Polen
vor Augen fjlbren, wenn wir UDS der sadistischen Ausrottung
der größten jüdischen Yishuv Europas bewußt werden, wenn
wir une die Liste der llärtyrer von Warschau, Vi1n1us,
Bialystok, Lodz UBW. vergegenwärtigen, von Städten, in denen
Uil110nen jüdischer Arbeiter gelebt und gewirkt haben, wo
sie ihr eigenes Leben gelebt, eine Kultur, eine Kunst und
eine Literatur geschaffen haben - unBere Kultur, unsere
Kunst, unsere Literatur - dann tut sich une die Tiefe des
Nichts auf': heute wird all dies geschändet und verniohtet
Unser Schmerz ist 80 groß, daß es uns manchmal scheint, als
ob gar nichts sei, als ob es nicht wahr ist: wir wollen
e1nfach nicht glauben, daß msn diese Welt voller Leben
und Leidenschaft vernichten konnte, wo es doch niemals ge-
lingen wird, alle Juden auszurotten, UBW. usf. Wir versuchen,
liDS selbst etwas vorzumachen, um unseren SchmerZ zu ver-
ringern. Aber leider ist es wahr: das jUdiache Y1shuv in
Polen iet vernichtet. Die Nachrichten, die von dort zu une
gelangen, bestätigen, daß von dreie1nbelb Millionen Juden
nur noch 600 000 sm Leben .1nd; und auch eie sind mehr tot
als lebendig
"Unser Kampf" 1. 3 hat im Juni 1943 einen Text in Jiddisch
veröffentlicht, von dem wir einen Auszug in deutacher
Ubersetznng abdrucken.
"Unser Kampfll wurde vom Komitee zur Verteidigung der
Juden in Cbarlel'oi herausgegeben.
Das polnische Unheil
Das Herz pocht und blutet vor Schmerz, die Hände zittern
vor Elnpörllng, wenn JDBD zur Feder g:L e1ft, um einen sei 8S
auch nooh 80 kleinen Bruchteil dieser ungeheuerlichen Tra-
gödie, genannt: das polnische Unheil, zu beschreiben.
Wenn wir uns das Schicksal von Uillionen Juden in Polen
vor Augen fjlbren, wenn wir UDS der sadistischen Ausrottung
der größten jüdischen Yishuv Europas bewußt werden, wenn
wir une die Liste der llärtyrer von Warschau, Vi1n1us,
Bialystok, Lodz UBW. vergegenwärtigen, von Städten, in denen
Uil110nen jüdischer Arbeiter gelebt und gewirkt haben, wo
sie ihr eigenes Leben gelebt, eine Kultur, eine Kunst und
eine Literatur geschaffen haben - unBere Kultur, unsere
Kunst, unsere Literatur - dann tut sich une die Tiefe des
Nichts auf': heute wird all dies geschändet und verniohtet
Unser Schmerz ist 80 groß, daß es uns manchmal scheint, als
ob gar nichts sei, als ob es nicht wahr ist: wir wollen
e1nfach nicht glauben, daß msn diese Welt voller Leben
und Leidenschaft vernichten konnte, wo es doch niemals ge-
lingen wird, alle Juden auszurotten, UBW. usf. Wir versuchen,
liDS selbst etwas vorzumachen, um unseren SchmerZ zu ver-
ringern. Aber leider ist es wahr: das jUdiache Y1shuv in
Polen iet vernichtet. Die Nachrichten, die von dort zu une
gelangen, bestätigen, daß von dreie1nbelb Millionen Juden
nur noch 600 000 sm Leben .1nd; und auch eie sind mehr tot
als lebendig