Die Endlösung der Judenfrage
in Belgien : Dokumente

Serge Klarsfeld et Maxime Steinberg (éds.)

The Beate Klarsfeld Foundation, Paris 1980.
Reproduction interdite sauf pour usage personnel

Page 7SommairePage 9
        

Page 8

        

Le texte qui suit, correspondant à la page affichée, a été généré automatiquement par un programme de reconnaissance optique de caractères et comprend des imperfections qui seront corrigées au fil du temps.

The following text has been extracted from the displayed page by an OCR program. It is very imperfect for the moment but will be improved with time.

- 8 -

leidende Bevölke~Jng durch Darlehen gegen übermäßige Zinsen
auspreßten und dabei auch vor dem Besitz des Königs von
Frankreich nicht baltmachten, wurden s1e mehrfach aus dem
Lande vertrieben, nämlioh durch Ph111pp-August (1182),
Riobard LHwenherz (1187), Eduard I (1287), Fhilipp den
Sohönen (1306) und Ferdinand von !ragon (1492). Die aus dem
westlichen Tail des 1eodGs verjagten Juden setzten sich dann
1m Hennegau (Mons, LUttich. Charleroi usw.) und in Brabant
(BrUss81, Löwen), die damels zu Deutschland gehörten,
teat
lIaoh dem Weltkrieg 1914-18 wurde der Einfluß der Juden in
Belgien noch größer. Der Staatsm1n1ster Paul Heymans (ein
aUB Holland herUbergewecbselter Jude) war hundertprozentig
englandfreundlich und hatte mehr als 50 Jahre seines Lebens
der pro-englischen Propaganda gewidmet. Eng verbunden mit
den englischen Juden in London, wurde Belgien das Bollwerk
gegen Deutschland. Heymans vertrat den Staat als bevoll-
mächtigter lI1n1ster in Versailies. Durch die enge Anlehnung
an England entwickelte sich eine 20jUhrige pro-englische
Propaganda und damit andererseits eine wirtschaftliche
Offensive Englands auf' dem belgischen Markt. Es war soweit
gekommen, daß selbst das Gold des Kongos zuerst nach London
gelAngen mußte, um dort quotiert zu werden. Hierfür hatten
die P1:eunde Heymsns, nämlich Lord Birkenhead und Lord
Burnham und andere, gesorgt. Als die Belgier beim Vertrag
von Versailies feststellten, daß ihnen ibre Gewinne in
Ost-Afrika durch EngJand abgeschwindelt wurden, führte der
Jude Herpns IIlit .einen Gesinnungsgenossen in der belgischen
Presse eine la»,. Kampagne, um zu beweisen, wie sehr Belgien
mit dem kleinen Gabietazuwaohs in Belgiaoh-Kongo zufrieden
sein könnte.
Als in der lIaobkriepzeit die belgisohe Industrie und der
belg180he ßendel ibre Vorkriegastellung ziemlich schnell
wiedererobert hatten, ka'en auch in starkem Maße weitere
Juden sus Deutsohland, Polen, Tacbeohoslowakei, Ungarn UBW.
hierher, um in den großen Städten so~ort mit 1hren Gesohäften