Die Endlösung der Judenfrage
in Belgien : Dokumente

Serge Klarsfeld et Maxime Steinberg (éds.)

The Beate Klarsfeld Foundation, Paris 1980.
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zu beginnen. Weiterhin setzten sich mit Hilfe der jüdischen
und pro-jüdischen Banken sowie durch Zutun des unter jüdi-
schem Einfluß stehenden BUrgermeisters von Antwerpen, Kam1el
HUYSJMDS, Tausende von holBiDd1schen Juden in Antwerpen fest t
die in kurzer Zeit die Antwerpener Diamant-Industrie an sich
rissen. So kam 8S, daß 1933 in Belgien bereits eine statt-
liche Zehl von Juden ansässig geworden war.
m der Zeit nach 1933, insbesondere aber seit 1936, setzte
ein ständiger, immer stärker werdender Zustrom von Juden aus
allen IJ:indern Europas ein. Wenn auch sehr viele sich in
Belgien nur kurze Zeit aufhielten und bald nach Übersee
weiter wanderten, BO benutzten doch viele Juden die Gelgen-
heit t sich hier 1m lende niederzulassen. Der durch und durch
liberalistische Staat sah diesen Bestrebungen tatenlos zu.
Auch bei der illegalen Einwanderung drUckte man beide Augen
zu. Nach amtlichen Schätzungen aus dem Jahre 1938 waren von
90 000 Glaubensjuden ca. 60 000 illegal in Belgien einge-
wandert. Der Zustrom steigerte sich bis zum Jahre 1939 auf
schätzungsweise 116 000 Juden, die sich 1m Lande wie folgt
verteilten: etwa 80 000 in Groß-Antwerpen, 25 000 in Groß-
BrUssel, J 000 in LUttich, 2 000 in Charleroi und die rest-
lichen 6 000 verstreut in den Ubrigen Städten des Iandes.
Naturgemäß setzte bereits vor dem 10. Mai 1940 eine starke
Abwande~,ng der Juden, vor allem nach England, sowie nach
Frankreich und Portugal, ein. Sehr stark wurden weiterhin
die Reihen der Juden Dach Einsetzen der Kampfhandlungen am.
10. Lai 1940 gelichtet. Bei dem allgemeinen FlUchtlingsstrom
war das jüdische Element vorherrschend. Uach EinfllhMmg der
Eintra~lngspflicht in das sogenannte Judenregister 1m Oktober
1940 konnte erstmalig ein amtlicher Uberblick über die Ge-
samtzahl der noch 1m Lande befindlichen Juden erzielt werden.
In das Juden-Register haben sich eingetragen insgesamt ~Ind
42 000 Juden (Uber 15 Jahre alt). Von diesen 42 000 waren
allein rund 38 000 nicht-belgischer Staatsangehörigkeit.
;'/enn man die nicht mitgezählten Kinder unter 15 Jahren sowie