Die Endlösung der Judenfrage
in Belgien : Dokumente

Serge Klarsfeld et Maxime Steinberg (éds.)

The Beate Klarsfeld Foundation, Paris 1980.
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einen gewissen Prozentsatz von nicht e1Dgetragenen Juden
berUoksichtigt, kann angenommen werden, daß sich in Belgien
heute noch etwa 50 - 60 000 Juden aufhalten

AbSOh"' tt 111.
Einstellung der einhe1mischen Bevijlkernng zum Judentum.
Das land Belgien befindet sich seit seinem Bestehen in der
Hend VOD zwei llächtegruppen, die sich hinsiohtlich 1 brer
Einstellung gegenüber dem Judentum völlig etnig sind,
nlimlioh der katholischen Kirche und dem f're1murarischen
Liberalismus. Unter den Pittischen einer solchen Regle~JDg
war daher einer Ausbreitung 1Ind P'ördernng des Judent1lmS Tür

und Tor geöffnet.
Auch die Behandlung der jllUcht11ngstragen geschah von seiten
der belglschen Regle~JDg mit einem ausgesprochenen Wohlwollen.
Das vorgenennte Komitee fUr jUdlsche FlUchtlinge in BrUssel
fand bei den Behörden, die fUr die Aufenthaltsbewl11igllng
und sonstige Fragen zuständig waren, stets das größte Ent-
gegenkommen. Auf der gleichen Basis arbeitete eine von der
Regiernng eingesetzte 'Ubelwachungskomm1ssion. die ihr Haupt-
augenmerk darauf richtete, die WUnsche des Antwerpener und
Bl"ÜBseler Komitees zu erfüllen. - Die belgische Regierung
unterschied bei den FlUohtlingen drei Kategorien, und zwar:
a) solche Personen, die eine Aufentbaltsbewilli~Jng
und Arbeitserlaubnis besitzen,
b) politische Flüchtlinge, die von der Inter-
min1ateriellen Kommission als politische
Flüchtlinge anerkannt wurden,
0) Flüchtlinge, die ohne Genehm1~lng einwanderten
und deren Aufenthalt im lende zeitlich be-
:tristet wurde.
Schließlich ist hjnsichtlich der überaus loyalen Einstellung
der dame ligen belgischen Regierung gegenUber den Flücht-
lingsfragen der Fall des Dampfers St. Louis bemerkenswert.