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[Keine Antwort.]

SIR DAVID MAXWELL-FYFE: Herr Dahlerus, wollen Sie mir bitte sagen, ob ich eine Ihrer letzten Antworten an Herrn Dr. Stahmer richtig verstanden habe. Haben Sie folgendes gesagt: »Ich wurde mir dann klar, es war am 26. September, daß es sein – das heißt Görings – Ziel war, Polen und England auseinanderzubringen und Polen mit Zustimmung Großbritanniens zu besetzen,« stimmt das?

DAHLERUS: Ja, es stimmt, aber ich möchte dazu sagen, daß es das Ziel der Deutschen Regierung einschließlich Görings war.

SIR DAVID MAXWELL-FYFE: Einen Moment – die Deutsche Regierung. Ich danke Ihnen. Ich möchte Sie jetzt bitten, dem Gericht in kurzen Worten zu sagen, weshalb Sie dieses Ziel nicht früher durchschaut haben.

DR. STAHMER: Soviel ich die Antwort des Zeugen vorhin verstanden habe, hat der Zeuge mir auf meine Frage gesagt, daß das Hitlers Ansicht gewesen sei; von Göring hat der Zeuge überhaupt nicht gesprochen.

VORSITZENDER: Sie können ihn später nochmals vernehmen.

SIR DAVID MAXWELL-FYFE: Wollen Sie bitte dem Gericht erklären – und geben Sie genau auf meine Frage acht –, weshalb Sie dies Ziel damals nicht durchschaut haben. Der ursprüngliche Zweck Ihres Besuchs bei Göring Anfang Juli war der gewesen, ihm mitzuteilen, daß die öffentliche Meinung in England sich versteift habe und einen weiteren Angriffsakt nicht dulden würde? Stimmt das?

DAHLERUS: Ja.

SIR DAVID MAXWELL-FYFE: Der Grund für Ihren Besuch bei Göring erscheint auf Seite acht Ihres Buches, falls Sie den englischen Text vor sich haben.

DAHLERUS: Ja.

SIR DAVID MAXWELL-FYFE: Und, Herr Dahlerus, ich möchte, daß Sie absolut sicher sind, daß ich beim Zitieren aus Ihrem Buch nichts aus dem Zusammenhang reiße. Ich werde versuchen, es so kurz wie irgend möglich zu machen. Sie sagten auf Seite acht, gerade vor dem Ende des Absatzes folgendes:

»Das Wesen des Nationalsozialismus war kriegerisch und aggressiv und bar aller moralischen Skrupel bei seinen Verhandlungen mit anderen Ländern. Hitler und sein Schützling Ribbentrop dürsteten nach Eroberungen. Es wurde gesagt, daß Göring energisch bestrebt war, die Münchener Krise friedlich zu lösen, und daß er dadurch seine Stellung innerhalb der Deutschen Regierung sehr geschwächt hatte.«

Aus diesem Grund sind Sie zu Göring gegangen?

DAHLERUS: Ja.

SIR DAVID MAXWELL-FYFE: Als Sie Göring Ihren Standpunkt klarmachten, war seine erste Reaktion, daß die Englische Regierung in Bezug auf Danzig und Polen einen Bluff versuchte?

DAHLERUS: Ja.

SIR DAVID MAXWELL-FYFE: Und Sie beabsichtigten, und es gelang Ihnen auch, eine Zusammenkunft zu arrangieren, um Göring davon zu überzeugen, daß der englischen öffentlichen Meinung nach die Britische Regierung nicht bluffte; ist das richtig?

DAHLERUS: Jawohl, das ist richtig.

SIR DAVID MAXWELL-FYFE: Ich bitte Sie nun, Seite 29 Ihres Buches aufzuschlagen. Dort ist – ganz oben auf der Seite – das Ende Ihrer Unterhaltung mit dem Angeklagten Göring im Zuge vor der Zusammenkunft vom Anfang August beschrieben. Können Sie sich daran erinnern?

DAHLERUS: Ja.

SIR DAVID MAXWELL-FYFE: Göring setzte seine Ziele auseinander, und auf Zeile zwei heißt es, »Dies war ein gegenseitiges Abkommen über die Abhaltung einer englisch-deutschen Konferenz...« und geben Sie auf die nächsten Worte gut acht, Herr Dahlerus – »mit Bevollmächtigten beider Regierungen«. Ein Punkt, den Göring immer klargemacht hatte, war der, daß er die Rückkehr Danzigs und gewisse Rechte bezüglich des Korridors, des polnischen Korridors fordern würde. Ist das richtig?

DAHLERUS: Ja.

SIR DAVID MAXWELL-FYFE: Von Anfang an war er für eine Konferenz von Bevollmächtigten, auf der, wenn nötig, Gebiete an Deutschland abgetreten werden könnten. Ist das so?

DAHLERUS: Offensichtlich.

SIR DAVID MAXWELL-FYFE: Kommen wir jetzt zum 24. August, an dem Sie Göring sahen und dieser Sie ersuchte, nach London zu reisen. Einer der Punkte, den er von Ihnen betont wissen wollte, war der, daß er und die Deutsche Regierung fanden, daß die militärische Lage Deutschlands sich auf Grund des deutsch-sowjetischen Abkommens bedeutend verbessert hätte.

DAHLERUS: Das ist richtig.

SIR DAVID MAXWELL-FYFE: Und wenn Sie jetzt Seite 35 – ganz unten in Ihrem Buche – und oben auf Seite 36 nachlesen wollen: »Der Grund war der, daß er nicht daran glaubte, daß das Deutsche Auswärtige Amt imstande oder bereit sein würde, genügend enge Beziehungen mit dem Britischen Foreign Office herzustellen?«

DAHLERUS: Das ist richtig.

SIR DAVID MAXWELL-FYFE: Sie können sich noch an den Tag erinnern, an dem Sie sich mit ihm unterhielten; und später rief er Sie um 11.30 Uhr wieder an, bevor Sie abreisten?

DAHLERUS: Ja.

SIR DAVID MAXWELL-FYFE: Ich möchte Sie bitten, dem Gerichtshof ein oder zwei Dinge zu berichten, die er Ihnen an dem Tage nicht erzählt hat. Er sagte Ihnen nicht – oder doch –, daß zwei Tage vorher, am 22. August Hitler ihm und anderen deutschen Führern auf dem Obersalzberg gesagt hatte, daß er, Hitler, im Frühjahr zu der Ansicht gekommen war, daß es zu einem Konflikt mit Polen kommen mußte. Das hat er Ihnen nicht erzählt?

DAHLERUS: Ich hatte niemals einen Hinweis oder eine Mitteilung über die politischen Absichten erhalten, weder am 11. April, noch am 23. Mai oder am 22. August.

SIR DAVID MAXWELL-FYFE: Also davon hatten Sie nichts gehört – es handelt sich um Dokument 798-PS vom 22. August –, Sie haben uns also gesagt, daß Sie niemals vom »Fall Weiß« gehört haben, der im April vorbereitet worden war. Ich will aber in der anderen Sache, L-75 vom 23. Mai, ganz klar sehen. Erzählte er Ihnen niemals, daß Hitler an dem Tage zu ihm gesagt habe, daß Danzig nicht der Hauptzweck des Disputes sei? »Es ist eine Frage der Ausdehnung unseres Lebensraumes im Osten«? Und, ich glaube, er hat Ihnen auch nicht gesagt, daß Hitler an diesem Tage erklärte: »Unsere Aufgabe ist es, Polen zu isolieren. Der Erfolg dieser Isolierung wird entscheidend sein.« Er hat niemals etwas zu Ihnen über die Isolierung von Polen gesagt?

DAHLERUS: Er hat niemals etwas in dieser Richtung gesagt.

SIR DAVID MAXWELL-FYFE: Aber ich glaube, er hat Ihnen in einer früheren Besprechung gesagt, daß er Herrn Lipski, den Polnischen Botschafter, aufsuchen würde.

DAHLERUS: Ja.

SIR DAVID MAXWELL-FYFE: Wenn ich Sie richtig verstanden habe, hat er Ihnen nicht gesagt, daß er Herrn Lipski davon unterrichten würde, daß das Haupthindernis für eine Verringerung der Spannung zwischen den beiden Ländern das polnische Bündnis mit England sei? Das hat er Ihnen nicht gesagt, nicht wahr?

DAHLERUS: Nein.

SIR DAVID MAXWELL-FYFE: Hier ist GB-39, TC-72, Seite 119. Danach hat er Sie gebeten, nach England zu reisen, um eine Seite der Angelegenheit zu besprechen, während er die andere Seite mit Herrn Lipski behandelte. Ich möchte nur ein klares Bild der Lage vom 24. erhalten. Hat er Ihnen gesagt, daß die Entscheidung getroffen worden war, Polen am Morgen des 26. anzugreifen?

DAHLERUS: Nein, in gar keiner Hinsicht.

SIR DAVID MAXWELL-FYFE: Sie sind gebeten worden, die Reise zu unternehmen und zwar mit den allgemeinen Zielen, die ich umrissen habe. Sie wissen heute, Herr Dahlerus, daß am nächsten Tage, am 26., Sir Nevile Henderson die Verbalnote von Hitler überreicht wurde?

DAHLERUS: Ja.

SIR DAVID MAXWELL-FYFE: Und diese Note, im Gegensatz zu dem was man Ihnen später sagte, sprach in allgemeinen Ausdrücken darüber, daß die polnische Frage gelöst werden müsse; also war die Absicht, so wie sie am 24. abends feststand, als Göring Sie anrief, im Ergebnis die, daß Sie am Morgen abreisten, um dem allgemeinen Wunsch für eine friedliche Lösung Ausdruck zu geben; die »Verbalnote« sollte Sir Nevile Henderson am Nachmittag des 25. überreicht werden; und zu diesem Zeitpunkt war geplant, daß Polen am Morgen des 26. angegriffen werden sollte, nachdem Sie Ihre Botschaft übermittelt und Henderson seine Verbalnote weitergeleitet hatte. Das war die Lage?

DAHLERUS: Ja.

SIR DAVID MAXWELL-FYFE: Hat Göring Ihnen jemals gesagt, warum der Angriffsplan vom 26. auf den 31. verschoben wurde?

DAHLERUS: Nein; er hat niemals etwas über den Angriffsplan gesagt und auch nicht darüber, daß er geändert wurde.

SIR DAVID MAXWELL-FYFE: Er hat Ihnen nicht gesagt, daß... – es ist Dokument TC-90, GB-64 –; ich zitiere Görings eigene Worte:

»Am Tage, an dem England offiziell Polen die Garantie gab,« – das war am 25. – »rief mich der Führer telephonisch an und er sagte mir, daß er die geplante Invasion Polens abgestoppt habe. Ich fragte ihn, ob das nur zeitweilig oder endgültig wäre. Er sagte mir: ›Nein, ich muß erst mal sehen, ob wir den englischen Eingriff ausschalten können.‹ Ich fragte ihn dann: ›Glauben Sie, daß es in vier oder fünf Tagen andere sein wird?‹«

Göring hat Ihnen also niemals gesagt, daß zu der Zeit, als Sie nach London geschickt wurden, alles, was man von Ihnen wünschte, die Ausschaltung der englischen Intervention war?

DAHLERUS: Durchaus nicht.

SIR DAVID MAXWELL-FYFE: Ich will nur noch ganz kurz einmal darauf zurückkommen. Sie reisten und kamen mit dem Brief von Lord Halifax zurück. Ich möchte das ganz klar stellen, Herr Dahlerus: Lord Halifax hat es durchwegs klar gemacht, daß England seine Verpflichtungen Polen gegenüber erfüllen würde, oder nicht?

DAHLERUS: Ja.

SIR DAVID MAXWELL-FYFE: Und dann, am 27. August, in der Nacht vom 26. zum 27., um 12.30 Uhr nachts, hatten Sie eine Besprechung mit Hitler. Nun, Ihnen gegenüber, Herr Dahlerus, ließ Hitler zum ersten Male klar durchblicken, daß seine Bedingungen wären, daß England Deutschland helfen sollte, Danzig und den Korridor zu bekommen.

DAHLERUS: Ja.

SIR DAVID MAXWELL-FYFE: Nicht »Rechte im Korridor«, sondern »den Korridor«. Können Sie sich erinnern, daß, als Sie das Chamberlain erzählten, er sehr überrascht war über den Unterschied zwischen diesem und dem Henderson erstatteten Bericht?

DAHLERUS: Das ist richtig.

SIR DAVID MAXWELL-FYFE: Ich will nicht alles noch einmal wiederholen. Ich möchte aber mit Hilfe Ihres eigenen Buches, das, wie Sie sagten, objektiv und sorgfältig verfaßt wurde, feststellen, in welcher Gemütsverfassung sich die deutschen Machthaber damals befanden. Schlagen Sie bitte mit Bezug auf Hitler die Seite 47 auf. Es ist die Stelle, die Sie dem Gerichtshof schon erzählt haben, wo er schrie: »Dann werde ich U-Boote bauen.«

DAHLERUS: Ja.

SIR DAVID MAXWELL-FYFE: Darf ich es Ihnen vielleicht nochmals vorlesen, ganz kurz, wie Sie es damals beschrieben haben, und Sie sagen mir, ob es stimmt:

»Falls ein Krieg kommen sollte«, sagte er, »dann werde ich U-Boote bauen, U-Boote bauen, U-Boote, U-Boote, U-Boote.«

Und bei jedem Wort wurde seine Stimme lauter?

DAHLERUS: Ja.

SIR DAVID MAXWELL-FYFE:

»Seine Stimme wurde immer undeutlicher, und zum Schluß konnte man ihm überhaupt nicht mehr folgen. Dann riß er sich zusammen, erhob seine Stimme, als wenn er vor einem großen Publikum spräche, und schrie und schrie: ›Ich werde Flugzeuge bauen, Flugzeuge bauen, Flugzeuge, Flugzeuge, und ich werde meine Feinde vernichten.‹«

Und dann schreiben Sie weiter:

»Er erschien mir in diesem Augenblick eher ein Phantom aus einer Erzählung als ein richtiger Mensch. Ich habe ihn vor Überraschung angestarrt und drehte mich dann um, um zu sehen, wie Göring darauf reagierte; aber es machte nicht den geringsten Eindruck auf diesen.«

Würden Sie so gut sein und jetzt Seite 53 aufschlagen. – Nein, kurz vorher, ein Satz vor dem, was ich gerade auf Seite 47 verlesen habe. Ich möchte das nur klarstellen. Sie sagen:

»Seine Stimme wurde immer unklarer, und sein Benehmen war das eines vollkommen abnormalen Menschen.«

Und jetzt gehen wir auf Seite 53 über. Würden Sie bitte dem Gerichtshof den Eindruck schildern, den Sie von der Art hatten, wie er Göring behandelte. Das Gericht hatte schon viel über die Beziehungen der beiden gehört. Unten auf dieser Seite sagen Sie:

»Vom ersten Moment unserer Unterhaltung an widerstrebte mir sein Verhalten gegenüber Göring, seinem intimsten Freund und langjährigen Kampfgenossen. Sein Wunsch, zu dominieren, war erklärlich, aber eine derar tige Unterwürfigkeit, wie sie Göring nun zeigte, von seinem engsten Mitarbeiter zu verlangen, schien mir außerordentlich abstoßend und unangenehm.«

Wollen Sie bitte auf Seite 54 übergehen, fünfte Zeile von unten?

»Ich wußte nun, daß ich es mit einem Mann zu tun hatte, den man nicht als normal betrachten konnte.«

Das war Ihre wohlerwogene Ansicht, nicht wahr, Herr Dahlerus?

DAHLERUS: Das war die Ansicht, die ich mir bei unserem ersten Zusammentreffen gebildet hatte.

SIR DAVID MAXWELL-FYFE: Das also war der deutsche Reichskanzler. Jetzt bitte ich Sie, einen Moment über den deutschen Außenminister zu sprechen auf Grund der Eindrücke, die Sie gehabt haben. Im allgemeinen, glaube ich, hatten Sie den Eindruck, daß von Ribbentrop alles tat, was er konnte, um Ihre Bemühungen zu stören und mißlingen zu lassen?

DAHLERUS: Das ist richtig.

SIR DAVID MAXWELL-FYFE: Aber nach Görings Aussage tat er noch mehr. Schauen Sie sich Seite 76 an. Wenn Sie sich erinnern, waren Sie gerade dabei, sich von Göring zu verabschieden, ich glaube, als Sie zu Ihrem letzten Besuch nach London fuhren; nachdem er die Karte gezeichnet hatte, auf die ich gleich zu sprechen kommen werde, haben Sie dabei das Folgende gesagt:

»Bevor wir uns trennten, sprach er nochmals über den deutschen Standpunkt und sagte zum Schluß, daß, wenn wir uns nicht mehr wiedersehen würden, er mir bei dieser Gelegenheit danken möchte für das, was ich getan hatte, und für meine unermüdliche Arbeit für den Frieden. Ich war etwas überrascht über diese Verabschiedung und konnte nicht umhin, zu antworten, daß wir uns aller Wahrscheinlichkeit bald wieder sehen würden. Sein Gesichtsausdruck änderte sich, und er sagte feierlich: ›Vielleicht; aber gewisse Leute tun, was sie nur können, um zu verhindern, daß Sie aus dieser Sache lebendig wieder herauskommen.‹«

Das wurde in ernstem, feierlichem Ton zu Ihnen gesagt, Herr Dahlerus?

DAHLERUS: Ja.

SIR DAVID MAXWELL-FYFE: Und Sie schreiben weiter:

»Bei einer Zusammenkunft im Oktober desselben Jahres sagte mir Göring, daß Ribbentrop versucht hätte, es so einzurichten, daß mein Flugzeug abstürzte. Daher Görings ernster Gesichtsausdruck, als er sich von mir verabschiedete.«

DAHLERUS: Nun; er hatte Ribbentrops Namen eine Minute vorher genannt und dann, als er über den Absturz des Flugzeuges sprach, benutzte er das Wort »er«. Ich nahm an, er meinte Ribbentrop.

SIR DAVID MAXWELL-FYFE: Das war also der Außenminister, so wie Göring sich ausdrückte. Ich bitte Sie jetzt, Seite 100 aufzuschlagen; denn ich möchte diese Dinge im Zusammenhang bringen. Das ist eine Beschreibung der Zusammenkunft vom 1. September, dem Nachmittag des Tages, an dem Polen angegriffen worden war; Sie sahen den Angeklagten Göring, ich glaube im Luftfahrtministerium oder in einer seiner Dienststellen. Können Sie dieses finden, vor dem zweiten Absatz?

»Für ihn«, das heißt Göring, »war alles genau nach einem Plan eingerichtet, den nichts mehr umwerfen konnte. Schließlich ließ er die Staatssekretäre Körner und Gritzbach kommen, hielt ihnen einen langen Vortrag und überreichte jedem ein Ehrenschwert, das sie, wie er hoffe, im Kriege ruhmreich tragen würden. Man hatte den Eindruck, als ob alle diese Leute sich in einem Zustand von Trunkenheit befunden hätten.«

Sind das Ihre Worte?

DAHLERUS: Ja.

SIR DAVID MAXWELL-FYFE: Das war Ihr Eindruck? Natürlich wollten Sie damit sagen, daß sie alle von dem Gedanken an den Krieg im geistigen Sinne trunken waren?

DAHLERUS: Ihre geistige Verfassung hatte sich in ganz kurzer Zeit geändert.

SIR DAVID MAXWELL-FYFE: Mit anderen Worten, von den drei Hauptpersonen in Deutschland war der Kanzler ein abnormaler Mensch, der Reichsmarschall oder Feldmarschall, was er damals war, war in einem verrückten Zustand von Trunkenheit, und der Außenminister – nach Göring – ein Mörder, der Ihr Flugzeug zum Absturz bringen wollte.