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[Der Zeuge von Steengracht betritt den Zeugenstand.]

VORSITZENDER: Wollen Sie bitte Ihren Namen angeben?

ZEUGE ADOLF FREIHERR STEENGRACHT VAN MOYLAND: Adolf von Steengracht.

VORSITZENDER: Wollen Sie mir diesen Eid nachsprechen:

Ich schwöre bei Gott, dem Allmächtigen und Allwissenden, daß ich die reine Wahrheit sagen, nichts verschweigen und nichts hinzufügen werde.

[Der Zeuge spricht die Eidesformel nach.]

VORSITZENDER: Sie können sich setzen, wenn Sie wünschen.

DR. HORN: Welche Stellung bekleideten Sie zuletzt im Auswärtigen Amt?

VON STEENGRACHT: Seit Mai 1943 war ich amtierender Staatssekretär des Auswärtigen Amtes.

DR. HORN: Welches war Ihre Tätigkeit?

VON STEENGRACHT: Um meine Tätigkeit verständlich darzustellen, muß ich folgendes vorausschicken:

Seit Kriegsbeginn hatte der Außenminister seinen Dienstsitz in der Nähe des Hauptquartiers von Hitler, also meist mehrere hundert Kilometer von Berlin entfernt. Hier wirkte er mit einem beschränkten Personenkreis. Das Auswärtige Amt Berlin hatte Routine- und Verwaltungsaufgaben. Vor allem aber oblag ihm auch die Erledigung des taufenden Verkehrs mit ausländischen Diplomaten.

Im Rahmen dieses Aufgabenkreises trage ich als Staatssekretär seit Mai 1943 die Verantwortung. Die außenpolitische Meinungsbildung, die außenpolitischen Entschlüsse und Weisungen ergingen dagegen aus dem Hauptquartier, meist ohne jede Beteiligung, manchmal auch ohne nachträgliche Verständigung des Auswärtigen Amtes.

DR. HORN: Wer hat die Außenpolitik in den Richtlinien bestimmt?

VON STEENGRACHT: Die Außenpolitik wurde nicht nur in den Richtlinien, sondern sehr häufig bis in die kleinsten Einzelheiten von Hitler selbst bestimmt. Ribbentrop hat häufig erklärt, der Führer braucht gar keinen Außenminister, eigentlich will er auch nur einen außenpolitischen Sekretär haben. Ribbentrop wäre meines Erachtens mit einer solchen Stellung auch einverstanden gewesen, da er dann wenigstens mit der Autorität Hitlers einen Teil der vernichtenden außenpolitischen Nebeneinflüsse und den Einfluß über Hitler hätte ausschalten können. Vielleicht hätte er dann auch Einfluß auf Hitlers Reden gehabt, die dieser auch im außenpolitischen Teil ohne Ribbentrop anzufertigen pflegte.

DR. HORN: Hat es noch andere Stellen oder Persönlichkeiten gegeben, die sich neben dem Auswärtigen Amte mit Außenpolitik beschäftigten?

VON STEENGRACHT: Ja. Es gab praktisch kaum eine Dienststelle der Partei oder ihrer Gliederungen, die ab 1933 keine außenpolitischen Ambitionen gehabt hätte. Jede dieser Dienststellen hatte eine Art Außenbüro, über das sie Beziehungen mit dem Ausland aufzunehmen und sich dadurch eigene außenpolitische Kanäle zu erschließen suchte.

Ich schätze die Zahl auf etwa dreißig. Zum Beispiel die HJ, die SA, die Deutsche Arbeitsfront, die SS, die Dienststelle Rosenberg mit Außenpolitischem Amt, das Propagandaministerium, die Dienststelle Prinz Waldeck, die Dienststelle Ribbentrop, die Nordische Gesellschaft, ferner der VDA, die Deutsche Akademie, die Reichsbahn und andere mehr. Neben diesen Dienststellen waren die unmittelbare Umgebung Hitlers und Persönlichkeiten wie Himmler, Goebbels und Bormann auf die außenpolitische Meinungsbildung von Einfluß. Auch Göring hatte – soweit ich sehe – etwa einen gewissen Einfluß, aber nur bis 1938, jedenfalls in außenpolitischer Hinsicht; später kaum mehr.

DR. HORN: Hat von Ribbentrop Versuche gemacht, derartige Beeinflussungen zu verhindern oder auszuschalten?

VON STEENGRACHT: Aus eigener Beobachtung kann ich nur folgendes Urteil abgeben: Fast jeder von denjenigen, die früher nie im Ausland gewesen waren, dann im Frieden als Gelegenheitsreisende des Dritten Reiches und nach der Besetzung eines fremden Landes in der Hauptstadt dieses oder jenes Landes gut gefrühstückt hatten, hielten sich für nicht zu schlagende Sach- und Landeskenner. Ihre Erleuchtungen und Einsichten brachten sie mit Vorliebe bei Hitler an. Leider gefielen sie Hitler, je mehr sie sich von den tatsächlichen Verhältnissen entfernten, je mehr sie den außenpolitischen Bedürfnissen und Notwendigkeiten widersprachen und leider, vor allem auch, je mehr sogenannte Stärke sie aufwiesen und sich in Widerspruch zu Gefühlen des Primitiv-Humanitären setzten. Da Hitler solche Äußerungen und Schilderungen als nicht verbildetes Urteil ansah, übten sie teilweise irreparable Wirkungen aus und bildeten bei Hitler neben seiner sogenannten Intuition den Ausgangspunkt für einen grundsätzlichen Standpunkt. Zum eventuellen Einwand, daß es ein leichtes für einen Fachmann gewesen sein müßte, ein so zustandegekommenes Urteil oder Ansicht umzustoßen, darf ich auf folgendes verweisen: Solange der spätere Deutsche Botschafter in Paris noch Zeichenlehrer war, las Hitler seine Berichte mit Interesse; als er aber offizieller Vertreter des Reiches geworden war, wanderten sie meist ungelesen in den Papierkorb. Die Berichte von Himmler, die Zweckanschauungen von Goebbels und die Beeinflussung durch Bormann fielen dagegen entscheidend ins Gewicht, ebenso unkontrollierbare Agentennachrichten, die schwerer wogen als Urteile von Sach- und Landeskennern.

DR. HORN: War das Auswärtige Amt für die Beziehungen zu sämtlichen außerdeutschen Staaten zuständig?

VON STEENGRACHT: Ich darf vielleicht hier noch bemerken, daß ich den zweiten Teil Ihrer Frage noch nicht beantwortet habe, und zwar handelt es sich um die Ausschaltung dieses Einflusses.

Bei den Arbeitsmethoden Hitlers waren diese sogenannten Gegeneinflüsse überhaupt nicht auszuschalten. Gegen die »organisierte Desorganisation« hat Ribbentrop einen unentwegten erbitterten Kampf geführt, und zwar gegen fast alle deutschen Stellen. Ich möchte noch sagen, daß wenigstens 60 Prozent seiner Zeit allein diesen Dingen gewidmet war.

DR. HORN: War das Auswärtige Amt für die Beziehungen zu sämtlichen außerdeutschen Staaten zuständig?

VON STEENGRACHT: Im Frieden, ja.

DR. HORN: Änderte sich mit Ausbruch des Krieges die Stellung des Auswärtigen Amtes?

VON STEENGRACHT: Ja, in tatsächlicher Hinsicht verlor das Auswärtige Amt seine Zuständigkeit dem jeweiligen Lande gegenüber in dem Augenblick, in dem das deutsche Bajonett die Grenze überschritt. Das alleinige Recht direkter Beziehungen zu ausländischen Regierungen entfiel in allen besetzten Ländern, in den meisten Fällen sogar das Recht, einen Vertreter des Auswärtigen Amtes nunmehr als Beobachtungsposten ohne irgendwelche Kompetenzen dort zu unterhalten. Dies gilt ganz besonders für die Ostgebiete und Norwegen.

Wo Ribbentrop den Versuch unternahm, trotz Besetzung in gewisser Hinsicht die Selbständigkeit eines Landes zu wahren, wie zum Beispiel in Norwegen, wurde diese Tätigkeit unserer Diplomaten als dumm, schlapp und staatsschädigend bezeichnet, und die Verantwortlichen mußten ihre Arbeit sofort auf Befehl Hitlers einstellen und schieden aus dem Auswärtigen Amt aus.

In allgemeiner Hinsicht charakterisiert die veränderte Stellung des Auswärtigen Amtes im Kriege am besten der Ausspruch Hitlers: »Das Auswärtige Amt soll nach Möglichkeit bis Kriegsende von der Bildfläche verschwinden.« Hitler wollte das Auswärtige Amt auf zwanzig bis vierzig Leute beschränken, und es wurde sogar teilweise untersagt, mit dem Auswärtigen Amt Verbindung aufzunehmen oder zu unterhalten.

Das Auswärtige Amt als solches und seine Beamten waren Hitler verhaßt. Sie galten als objektive Juristen, Defaitisten und Kosmopoliten, denen man eine Sache nur dann geben kann, wenn sie nicht durchgeführt werden soll.

DR. HORN: Gab es überhaupt noch eine Außenpolitik im traditionellen Sinne in Deutschland?

VON STEENGRACHT: Nein, jedenfalls habe ich nie etwas davon gemerkt, denn Hitler hatte dem Sinne nach den Ausspruch getan: »Diplomatie ist Völkerbetrug. Verträge sind kindisch; sie werden nur so lange gehalten, wie sie dem jeweiligen Partner zweckmäßig erscheinen.« So urteilte Hitler über alle Diplomaten der Welt.

DR. HORN: Hatte das Auswärtige Amt Einfluß auf die Ostgebiete und die Gebiete, die unter Zivilverwaltung standen?

VON STEENGRACHT: Diese Frage habe ich bereits gestreift. Ich habe bereits gesagt, daß in den Gebieten, in denen eine Militärregierung war oder wo eine Zivilverwaltung war, ein Vertreter des Auswärtigen Amtes – wenn er überhaupt noch geduldet wurde als Beobachtungsposten – jedenfalls keine Funktionen hatte; das war die Regel.

Ich glaube, ich würde au weit gehen, wenn ich in jedem Land die Lage behandle. Die Situation war verschieden.

DR. HORN: Halten Sie von Ribbentrop für einen typischen Nationalsozialisten oder nicht?

VON STEENGRACHT: Ribbentrop war seiner gesamten Einstellung nach kein typischer Exponent des Nationalsozialismus. Er kannte von den Dogmen und den Doktrinen des Nationalsozialismus außerordentlich wenig. Er fühlte sich nur persönlich an Hitler gebunden, dem er in soldatischem Gehorsam folgte, und er stand in einer gewissen hypnotischen Abhängigkeit zu Hitler persönlich. Aber als typischen Exponenten des Nationalsozialismus kann ich ihn niemals bezeichnen.

DR. HORN: War Hitler ein Mensch, der Darlegungen und Einwendungen zugänglich war?

VON STEENGRACHT: In den ersten Jahren nach 1933 soll er es noch gewesen sein; aber er verschloß sich sachlichen Einwendungen und Darlegungen im Laufe der Zeit immer mehr. Seitdem ich Staatssekretär war, habe ich nur zweimal bei offiziellen Anlässen ihn kurz gesehen. Ich kann daher nur aus dem Erfolg oder Mißerfolg unserer Arbeit berichten. Im Laufe meiner fast zweijährigen Tätigkeit ist mir praktisch kein Fall mehr erinnerlich, in dem er einer unserer Vorlagen zugestimmt hätte; im Gegenteil, man mußte stets befürchten, ihn durch irgendwelche Anregung persönlicher Art gerade zu gegenteiligen Gewaltmaßnahmen zu veranlassen. Der Grundzug seines Charakters war wohl Mißtrauen; er trieb hierbei unvergleichliche Früchte. Daher standen sachliche, anständige Menschen, wenn sie Hitler in ihrem Sinne beeinflussen wollten, meines Erachtens auf völlig verlorenem Posten. Auf der anderen Seite aber fanden Anregungen zu Gewaltmaßnahmen oder Mißtrauensäußerungen verantwortungsloser Kreaturen leider ein sehr offenes Ohr. Diese Leute wurden dann als »stark« bezeichnet, während das Verhalten jedes nur einigermaßen normalen Menschen als Schwäche oder Defaitismus verdammt wurde, und durch eine einmal geäußerte vernünftige Meinung der Einfluß dieses Mannes für immer dahin sein konnte.

DR. HORN: Welche Schlußfolgerungen zog Hitler aus Widersprüchen im Hinblick auf die widersprechenden Personen?

VON STEENGRACHT: Diese Frage kann ich nicht generell beantworten; ich habe das bereits in meinen bisherigen Antworten gezeigt. Die Reaktion hing zunächst meines Erachtens sehr von der jeweiligen Laune des Diktators ab, zum anderen kam es darauf an, wer widersprach und wieviel Stänke oder Schwäche er bereits oder auch nur vermeintlich gezeigt hatte. Wie die Atmosphäre aber war, mag folgender Fall zeigen, wie ihn Ribbentrops Verbindungsmann zu Hitler, namens Hewel, kurz nach dem Tode des Herrn Präsidenten Roosevelt erzählte. Er sagte:

»Heute wäre fast meine letzte Stunde dagewesen. Goebbels kam vom Führer heraus, er berichtete über die deutschen Zukunftsaussichten, so, wie sie der Führer durch den Tod des Präsidenten Roosevelt verursacht sah, und entwarf ein durchaus hoffnungsvolles Zukunftsbild. Ich, Hewel, war der Ansicht, daß ein solches Urteil nicht gerechtfertigt war und bemerkte dieses vorsichtig gegenüber Goebbels. Dieser geriet in helle Wut und nannte mich einen alles demoralisierenden Geist, der jedem anständigen Menschen gleich seine gute Stimmung und Hoffnung vertrample. Ich war gezwungen,« so sagt Hewel, »anschließend privat zu Goebbels zu gehen und ihn zu bitten, die Sache auf sich beruhen zu lassen. Denn, hätte er meine Ansicht dem Führer mitgeteilt, so hätte dieser lediglich auf den Knopf gedrückt und sich Rattenhuber, den Chef seines Sicherheitsdienstes, rufen lassen, um mich abzuführen und zu erschießen.«

DR. HORN: Wie erklären Sie sich, daß so viele Personen in der Umgebung Hitlers blieben, obwohl sie den grundsätzlichen Dingen nicht zustimmen konnten?

VON STEENGRACHT: Es ist richtig, daß viele Personen in Ihren Stellungen blieben, obwohl sie den Regierungsmethoden Hitlers innerlich ablehnend, ja feindselig gegenüberstanden. Die Gründe hierfür sind verschiedener Art.

Zunächst ist zu sagen, daß die NSDAP als stärkste Partei des Reichstags nach parlamentarischen Spielregeln an die Macht gekommen war. Die Beamtenschaft hatte daher durch diesen Regierungswechsel durchaus keine Veranlassung, sich von ihrem Dienst zurückzuziehen. Der Übergang zur Diktatur und die damit verbundene völlig veränderte Staatsauffassung gestattete dem Einzelnen eine freie Stellungnahme zu diesem Regime plötzlich nicht mehr. Es setzte der allgemein bekannte furchtbare Terror ein. Überall, in den Ministerien und Kanzleien, den Privatwohnungen und Gaststätten, lauerten Spione, die aus Fanatismus oder gegen Bezahlung alles anzuzeigen bereit waren, was sie hörten. Dennoch hätten viele bewußt das Äußerste auf sich genommen, wenn durch einen Rücktritt irgend etwas gebessert worden wäre. Es zeigte sich aber, daß diese Fälle zwecklose Selbstaufopferung, vor allem auch der Familien waren, weil sie der breiten Öffentlichkeit peinlichst vorenthalten wurden und infolgedessen keinerlei Wirkung hatten. Hinzu kam aber vor allem, daß auf den freigewordenen Platz nun ein besonders radikaler Mann gesetzt wurde. In Erkenntnis dieser Tatsachen sind daher viele auf ihrem Posten geblieben, um die eben geschilderte Entwicklung zu verhindern. Die große Zahl der Greueltaten, die von Hitler oder Himmler begangen oder angeordnet worden sind, hat unter Ausländern vielfach zu der Annahme Veranlassung gegeben, daß das deutsche Volk in seiner Gesamtheit hieran eine Mitschuld trage, zumindest aber von all diesen Dingen Kenntnis gehabt hat. Dies ist nicht der Fall. Sogar den meisten Menschen in hohen Staatsstellungen sind diese Vorgänge erst nach Abschluß des Krieges in Umfang und Einzelheiten bekannt geworden. Vielleicht findet sich der Schlüssel hierzu in der Rede, die Himmler in Posen am 3. Oktober 1943 vor seinen Gruppenführern gehalten hat, und die mir erst hier bekannt wurde. Es heißt darin, daß seine, Sonderaufträge, gemeint sind Judenaktionen und KZs, absolut geheimzuhalten seien, wie die Ereignisse des 30. Juni 1934, über die das deutsche Volk Authentisches soeben erst erfahren hat.

Schuld an all diesen Vorgängen trägt nur eine verhältnismäßig klein, auf einige Tausend Menschen zu beziffernde Gruppe. Es ist die gleiche, die den unerhörten Terror gegen das deutsche Volk ausübte. Den Andersdenkenden aber, die blieben, ist es in erster Linie mit zu danken, daß zum Beispiel die Genfer Konvention nicht gekündigt, Zehn- oder gar Hunderttausende englischer oder amerikanischer Flieger und Gefangener nicht erschossen, unglückliche Gefangene, Schwerverwundete während des Krieges zu den Ihren in die Heimat zurückkehrten; Griechenland in seiner furchtbaren Notlage Lebensmittel zugeführt erhielt; Währungen, wie in Belgien und Frankreich – soweit es ging –, gehalten wurden, und militärisch völlig sinnlos angeordnete Zerstörungen in fremden Ländern und in der Heimat zum Teil verhindert oder doch gemindert werden konnten, ja, daß die Gebote des Rechtes und der Menschlichkeit, an einigen Stellen wenigstens, lebendig erhalten geblieben sind. Entmutigt wurden diese Kreise in ihrer Haltung früher durch die Tatsache, daß keine ausländische Macht die Zustände in Deutschland zum Anlaß genommen hat, die Beziehungen abzubrechen, sondern fast alle bis Kriegsausbruch mit dem Nationalsozialismus verhandelt, Verträge abgeschlossen und auch ihre diplomatischen Vertreter zu den nationalsozialistischen Parteitagen nach Nürnberg entsandt haben. Es fand besondere Beachtung, daß dem nationalsozialistischen Deutschland – äußerlich zumindest – ungleich mehr Achtung, Entgegenkommen und Rücksichtnahme vom Ausland entgegengebracht wurde, als die Weimarer Republik bei aller Vertragstreue und Rechtlichkeit jemals gefunden hatte.

Und dann kam der Krieg und damit eine besondere Dienstpflicht für Beamte, Offiziere und jeden einzelnen Deutschen. Sollten, und wann sollten und konnten diejenigen, die sich noch als Diener ihres Volkes fühlten, unter diesen Umständen ihre Posten verlassen? Hätten sie vor allem mit einem solchen Schritt ihrem Volke und der Menschlichkeit genützt? Hätten sie Hitler abgeschreckt oder auch nur gewarnt?

DR. HORN: Haben Sie von Ribbentrop nach dem Frankreichfeldzug außenpolitische Befriedungsvorschläge gemacht?

VON STEENGRACHT: Ja. Ich war damals allerdings in keinerlei politischer Stellung. Ich fühlte jedoch das Bedürfnis, ich glaube der Herzenswunsch vieler, wenn nicht aller Deutschen, möglichst bald wieder ruhige Zustände in die Welt zurückkehren zu sehen. Am Tage der Kapitulation des Königs der Belgier schlug ich vor:

Erstens: die Schaffung der Vereinigten Staaten von Europa auf demokratischer Grundlage. Das hätte geheißen, Selbständigkeit von Holland, Belgien, Polen und so weiter.

Zweitens: Wenn dies nicht bei Hitler erreichbar sein würde, jedenfalls so wenig Eingriffe in die Selbstverwaltung der Länder, wie nur irgend möglich.

DR. HORN: Hat von Ribbentrop in diesem Sinne mit Hitler gesprochen?

VON STEENGRACHT: Soweit mir bekannt, ja. Hitler hat aber damals derartige Pläne als verfrüht bezeichnet.

DR. HORN: Haben Sie zu von Ribbentrop nochmals im gleichen Sinne im Winter 1942/43 gesprochen?

VOM STEENGRACHT: Ja, Ribbentrop hat damals auch ganz konkrete Vorschlage ausgearbeitet. Sie sahen die Souveränität und Selbständigkeit aller besetzten Länder vor, auch Polens, und ferner eine weitgehende wirtschaftliche Zusammenarbeit.

DR. HORN: Wie reagierte Hitler damals auf diese Vorschläge?

VON STEENGRACHT: Hitler hat diese Vorschläge mit der Begründung abgelehnt: Der Zeitpunkt sei nicht geeignet, die militärische Lage nicht günstig genug, so daß dies als Zeichen der Schwäche ausgelegt würde.

DR. HORN: Nun zu einer anderen Frage! Hat von Ribbentrop bei Hitler vor dem Ausbruch des Rußlandfeldzugs auf Bismarcks Wort von der Gefahr von Präventivkriegen hingewiesen?

VON STEENGRACHT: Ribbentrop hat mir häufiger gesagt, der Rußlandpakt habe ihm am Herzen gelegen. Er habe Hitler in Bezug auf Präventivkriege erklärt: »Der liebe Gott läßt sich nicht in seine Karten sehen.« Bekannt ist mir auch, daß sich Ribbentrop bemühte, unsere Rußlandkenner zu Hitler zu bringen, um ihn über Rußland aufzuklären und von einem Kriege abzuraten. Hitler ließ sie, soweit ich weiß, nicht vor. Nur dem Botschafter Graf Schulenburg wurde eine kurze Audienz gewährt. Er, der einen solchen Krieg für unheilvoll hielt und entschieden ablehnte, konnte aber seine Ansicht über Rußland und die Gründe, die gegen einen Krieg sprachen, nicht vorbringen, da ihn Hitler nach einem eigenen Vortrag über dieses Thema nach etwa 20 Minuten, ohne ihn zu Worte kommen zu lassen, kurz verabschiedete.

VORSITZENDER: Dr. Horn! Der Beschluß des Gerichtshofs war, daß Zeugen ihr Gedächtnis durch Notizen auffrischen können. Es scheint aber dem Gerichtshof, daß dieser Zeuge fast jedes Wort, das er sagte, vorgelesen hat. Das bedeutet nicht das Auffrischen des Gedächtnisses durch Notizen. Das bedeutet eine Rede, die Sie vorher aufgeschrieben haben. Wenn diese Dinge fortgesetzt werden, so muß der Gerichtshof erwägen, ob es notwendig ist, seine Vorschrift zu ändern und auf der allgemeinen Regel zu bestehen, nach welcher keinem Zeugen erlaubt ist, sich auf irgendwelche Notizen überhaupt zu stützen, es sei denn, daß diese Notizen zur damaligen Zeit gemacht wurden.

DR. HORN: Herr Präsident! Ich habe mich zwar über den Fragenkomplex mit dem Zeugen unterhalten; die Aufzeichnungen sind, wenn sie gemacht sind, von dem Zeugen selbständig und ohne meine Kenntnis des genauen Inhaltes gemacht worden. Ich werde den Zeugen dann bitten, meine Fragen ohne Zuhilfenahme irgendwelcher Mittel, die ich nicht kenne, zu beantworten. Ich kenne diese Antworten, das möchte ich nochmals betonen, nicht.

Herr Zeuge! Ist Ihnen bekannt, daß von Ribbentrop seinen Einfluß bei Hitler dahingehend geltend zu machen versuchte, die schädigenden Tendenzen gegen Kirche und Juden abzustoppen?

VON STEENGRACHT: Ja, es ist mir bekannt, daß von Ribbentrop häufiger mit Hitler über dieses Thema gesprochen hat. Ich war über die Politik gegenüber Kirche und Juden absolut verzweifelt und habe deshalb die Gelegenheit gehabt, mit ihm, wie schon gesagt, häufig zu sprechen. Er hat mir aber immer wieder erklärt, wenn er von Hitler kam: »Hitler läßt in diesem Punkte nicht mit sich sprechen. Hitler sagt, diese Probleme müssen zu seinen Lebzeiten noch gelöst werden.«

DR. HORN: Hatten von Ribbentrop und das Auswärtige Amt Einblick in die militärischen Planungen?

VON STEENGRACHT: Ribbentrop hat mir häufig gesagt, daß er militärisch völlig unorientiert sei. Was das Auswärtige Amt betrifft, so hatte dieses von strategischen Planungen keinerlei Ahnungen.

DR. HORN: Wie waren die Beziehungen zwischen Ribbentrop, Himmler, Goebbels und Bormann?

VON STEENGRACHT: Die Beziehungen zwischen Ribbentrop und den vorgenannten Herren waren die denkbar schlechtesten. Es bestand ein ständiger Kampf. Meines Erachtens wäre von Ribbentrop, falls Hitler etwas passiert wäre, auch das erste Opfer von Himmler geworden. Ein ständiger Krieg und Kampf, möchte ich saßen, mit einem unerhört scharfen Schriftwechsel, fand dauernd statt.

DR. HORN: Wie war überhaupt das Verhältnis zwischen den obersten Partei- und Reichsstellen?

VON STEENGRACHT: Das Verhältnis war natürlich bei den einzelnen Ressorts, je nach dem Charakter und der Provenienz des Ressortchefs, verschieden. Man kann aber sagen, daß das Verhältnis durchweg kein günstiges war, und vor allem die für Staatsgeschäfte dringendst notwendige gegenseitige Orientierung praktisch niemals erfolgte. Es war fast schwieriger für jemanden, wenn ein Minister ans Telephon ging, um mit einem anderen eine Frage zu besprechen, als wenn der Engel Gabriel selbst vom Himmel gekommen wäre und mit einem von uns gesprochen hätte. Ja, nicht einmal in den allerwichtigsten und notwendigsten Sachen konnte eine sachliche Beratung stattfinden. Also es bestand praktisch überhaupt keine Verbindung zwischen diesen. Sie waren im übrigen untereinander völlig verschieden, sowohl was ihre Charaktere als ihre Ideen betraf.

DR. HORN: Ist Ihnen etwas über Proteste des Vatikans, vor allem bezüglich der polnischen Geistlichkeit, bekannt?

VON STEENGRACHT: Ich habe darüber später gehört, und zwar muß es sich um zwei Proteste handeln, die die katholische polnische Geistlichkeit betrafen. Diese zwei Noten wurden seinerzeit von dem Nuntius dem damaligen Staatssekretär übergeben. Der damalige Staatssekretär hat diese ordnungsgemäß Ribbentrop weitergeleitet, und Ribbentrop hat sie seinerseits Hitler vorgelegt. Da der Vatikan das Generalgouvernement nicht anerkannt hatte, und demgemäß der Nuntius für diese Gebiete nicht zuständig war, erklärte Hitler, als ihm diese Noten vorgelegt wurden:

»Sie stellen eine einzige plumpe Lüge dar. Geben Sie diese Noten über den Staatssekretär in schroffer Weise dem Nuntius zurück und sagen Sie ihm, Sie würden niemals mehr eine derartige Sache entgegennehmen.«

DR. HORN: Sind diese Noten dann vom Auswärtigen Amt bearbeitet worden?

VON STEENGRACHT: Es ergingen dann scharfe und genaue Weisungen, nach denen in allen Fällen, in denen Sachen vorgebracht wurden von Vertretern von Ländern in Angelegenheiten, für die sie nicht zuständig waren, sei es nun in Gesprächen, oder sei es durch Noten, Verbalnoten, Memoranden oder andere Schriftstücke, diese nicht angenommen werden durften, und mündliche Proteste scharf zurückgewiesen werden mußten.

DR. HORN: Ist Ihnen bekannt, daß von Ribbentrop die Erschießung von zirka 10000 Kriegsgefangenen, nach dem furchtbaren Luftangriff auf Dresden, verhinderte?

VON STEENGRACHT: Ja, mir ist folgendes bekannt: Der Verbindungsmann von Ribbentrop zu Hitler rief mich eines Tages in großer Erregung an. Er teilte mir mit, auf Vorschlag von Goebbels beabsichtige der Führer als Repressalie für die Todesopfer von Dresden englische und amerikanische Kriegsgefangene, ich glaube, vor allem Flieger, erschießen zu lassen. Ich ging sofort zu Ribbentrop und teilte ihm dies mit. Ribbentrop geriet in ganz große Erregung; er wurde leichenblaß; ja, er erstarrte fast, hielt es für unmöglich, nahm den Hörer auf und rief diesen Verbindungsmann selbst an, um diese Nachricht zu verifizieren. Dieser bestätigte das. Darauf stand Ribbentrop gleich auf und ging zu Hitler rüber und kam, ich glaube nach einer halben Stunde, zurück und sagte mir, es sei ihm gelungen, bei Hitler diesen Befehl rückgängig zu machen. Das ist alles, was ich über diesen Fall weiß.

DR. HORN: Ist Ihnen etwas über die Abhaltung eines antijüdischen Kongresses bekannt?

VON STEENGRACHT: Über die Abhaltung eines antijüdischen Kongresses ist mir etwas bekannt, und zwar wurde uns auch, ich glaube durch unseren Verbindungsmann bei Hitler, mitgeteilt, daß auf Vorschlag von Bormann Hitler die Abhaltung eines antijüdischen Kongresses, durchgeführt durch die Dienststelle Rosenberg, angeordnet habe. Ribbentrop wollte dies nicht glauben; er mußte aber auch dieses, nachdem er mit unserem Verbindungsmann gesprochen hatte, als wahr annehmen. Wir haben dann, da wir auf Grund dieser Entscheidung offiziell nicht mehr die Sache inhibieren konnten, uns eingeschaltet, und wir haben uns bemüht, durch eine Verzögerungs-, Hinhaltungs- und Verschleppungstaktik die Durchführung unmöglich zu machen. Und trotzdem der Befehl im Frühjahr 1944 gegeben worden ist, und der Krieg erst im April 1945 beendet wurde, hat dieser Kongreß ja auch in der Tat nicht stattgefunden.

DR. HORN: Konnten Sie beobachten, ob von Ribbentrop seinen Mitarbeitern gegenüber oft eine starke Haltung aus Gründen der Staatsraison einnahm, obgleich er in Wirklichkeit manchmal ganz anders dachte?

VON STEENGRACHT: Dies würde ein Werturteil darstellen. Aber ach glaube, daß ich das bejahen muß. Aus vermeintlicher Loyalität gegenüber Hitler hat er meines Erachtens in den Fällen, in denen er mit einer vorgefaßten Meinung zu Hitler hinging und mit einer völlig entgegengesetzten Ansicht zurückkam, uns nachher den Standpunkt von Hitler darzulegen versucht. Und dieses hat er dann immer mit einer besonderen Vehemenz getan. Ich möchte annehmen, daß das dann seinen eigensten ursprünglichen Ideen widersprach.

DR. HORN: Hat sich von Ribbentrop während des Krieges um Schonung von Rom und Florenz eingesetzt?

VON STEENGRACHT: Soviel ich weiß, ja; er hat mit Hitler über diese Sachen gesprochen.

DR. HORN: Ist Ihnen ein von Goebbels verfaßter Artikel im »Reich« – oder es kann auch im »Völkischen Beobachter« gewesen sein – über Lynchjustiz bekannt?

VON STEENGRACHT: Ja. Zufälligerweise kam ich einmal auch zu Ribbentrop; er las in einer Zeitung und war wieder einmal sehr außer sich. Er fragte mich, ob ich den Artikel, diesen unerhörten Artikel von Goebbels bereits gelesen hätte. Es handelte sich um einen Artikel über Lynchjustiz.

DR. HORN: Hat von Ribbentrop gegen diesen Artikel bei Goebbels Protest eingelegt?

VON STEENGRACHT: Soviel ich weiß, hat er unseren Pressechef beauftragt, der immer die Verbindung zu Goebbels hatte, gegen diesen Artikel Protest einzulegen. Er hat aber zu seiner Überraschung feststellen müssen, daß dieser Protest keinerlei Sinn hatte, da der Artikel von Hitler nicht nur inspiriert, sondern ich glaube befohlen worden war, und damit nichts mehr zu tun war.

DR. HORN: Wie stand das Auswärtige Amt zu den Tendenzen dieses Artikels?

VON STEENGRACHT: Das Auswärtige Amt lehnte den Artikel schroff ab, weil er gegen die Regeln des Völkerrechts verstieß, und wir uns damit auf einem weiteren Gebiet vom Völkerrecht entfernten. Außerdem appellierte er an die niederen Instinkte im Menschen und richtete damit sowohl innen- wie außenpolitisch einen großen Schaden an.

Außerdem, ein solcher Artikel, der einmal von vielen Hunderttausenden oder Millionen gelesen ist, richtet einen sowieso irreparablen Schaden an. Wir vertraten deshalb mit Nachdruck, daß unter keinen Umständen in der Presse mehr irgend etwas Derartiges geschrieben werden soll. Wir hatten aber, muß ich leider sagen, einen sehr schweren Stand in dieser Angelegenheit, ganz besonders, da die feindlichen Tiefflieger häufig mit Bordwaffen den Bauern auf dem Felde und den Straßenpassanten, also absolute Zivilisten, erschossen hatten. Und unsere Argumente, daß wir das Völkerrecht unter allen Umständen auf unserem Gebiete aufrechterhalten wollten, wurden uns von den meisten deutschen Stellen, vor allem aber von Hitler persönlich, in keiner Weise abgenommen. Im Gegenteil, wir wurden auch in diesem Falle wieder als Formaljuristen bezeichnet. Wir haben uns nachher bemüht, so gut es ging, mit Hilfe der militärischen Stellen die Durchführung dieses Befehls zu inhibieren.

DR. HORN: Ist Ihnen ein Bataillon Künsberg bekannt?

VON STEENGRACHT: Ein Bataillon Künsberg ist mir nicht bekannt. Ich kenne wohl einen früheren Legationsrat von Künsberg im Auswärtigen Amt. Dieser Legationsrat von Künsberg erhielt, soviel ich mich erinnere – ich hatte damals noch nichts mit diesen ganzen Sachen zu tun –, den Auftrag von Ribbentrop, mit einigen wenigen Leuten des Auswärtigen Amtes, einigen Kraftwagenfahrern, der kämpfenden Truppe zu folgen und dafür zu sorgen, daß erstens die fremden Missionen – zum Beispiel in Brüssel, in Paris und so weiter –, die unter dem Schutze der Schutzmächte standen, nicht betreten würden von unseren Truppen, und gleichzeitig hatte Künsberg den Auftrag, in den Außenministerien die Akten sicherzustellen, die von außenpolitischem Interesse waren.

Nach Beendigung des Frankreichfeldzuges ist Künsberg, soweit ich weiß, nicht wieder in den aktiven Dienst des Auswärtigen Amtes gekommen, sondern wurde weitergeführt, bei der Geheimen Feldpolizei, von der er eine Uniform bekommen hatte, weil er ja als Zivilist nicht in diese Länder eigentlich rein konnte.

DR. HORN: Wie und wann endete Künsbergs Auftrag?

VON STEENGRACHT: Ribbentrop hat sich eigentlich nach dieser Geschichte desinteressiert an Künsberg und dem ursprünglichen Auftrag. Als dann der Rußlandfeldzug wieder losging, meldete sich Künsberg, soviel ich weiß, wieder und sagte, er beabsichtige nun im Osten dasselbe zu tun, und Ribbentrop sagte ihm: »Ja, das ist gut. Sie können mit einigen Leuten zu den Heeresgruppen fahren und dort sehen, ob irgend etwas Interessantes für uns anfällt, und vor allem sehen Sie zu, daß auch, wenn wir nach Moskau kommen, dort die fremden Missionsräume und so weiter nicht betreten werden, und ebenso die Akten sichergestellt werden.«

Er hat sich selbst aber nicht mehr als zum Auswärtigen Amt gehörig betrachtet und hatte offenbar von anderen Stellen Aufträge bekommen. Er hat dann – wie ich später einmal hörte – eine große Schar von Männern gehabt, viele Autos gehabt, die er weder vom Auswärtigen Amte bekommen konnte noch konnte er eine militärische Uniform vom Auswärtigen Amte bekommen, also hat er offenbar für andere Stellen gearbeitet.

DR. HORN: Zum Auswärtigen Amte hat er in militärischer Eigenschaft jedenfalls nicht mehr gehört?

VON STEENGRACHT: Nicht gehört. Und außerdem hat Ribbentrop, als er davon hörte, daß er ein so großes Unternehmen hat, mich persönlich beauftragt, mich sofort an die SS zu wenden und ihr zu sagen: »Ich, Ribbentrop, will den Künsberg nicht mehr haben; und ich habe damals dem Obergruppenführer Wolff gesagt, ich möchte darauf hinweisen, daß wir mit Künsberg nichts mehr zu tun haben. Sehen Sie zu, daß Sie ihn bei der Waffen-SS mit seinen ganzen Leuten verwenden.« Das ist alles, was ich von der Sache Künsberg weiß.

DR. HORN: Wünschen Euer Lordschaft jetzt das Verhör abzubrechen, oder soll ich noch weitere Fragen stellen?

VORSITZENDER: Wenn Sie nicht gleich fertig werden, wird es am besten sein, wir vertagen uns. Wird es mit diesem Zeugen noch einige Zeit dauern?

DR. HORN: Ich mochte gerne noch eine Reihe von Fragen stellen.