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[Zum Zeugen gewandt:]

Geben Sie zu, daß Sie für härteste Behandlung der Menschen in den besetzten Gebieten eingetreten sind?

VON RIBBENTROP: Ich habe die Frage nicht richtig verstanden. Ich bitte nochmals darum.

SIR DAVID MAXWELL-FYFE: Meine Frage lautet: Wäre es richtig, wenn man Ihren Standpunkt dahingehend ausdrückte, daß Sie für härteste Behandlung der – diese möchte ich zuerst nennen – der Partisanen waren?

VON RIBBENTROP: Ich weiß nicht, ob ich mich jemals über die Behandlung von Partisanen ausgelassen habe, ich entsinne mich nicht mehr. Jedenfalls im allgemeinen habe ich das Gegenteil von diesen Dingen gehört.

SIR DAVID MAXWELL-FYFE: Schön. Ich verweise Sie auf Dokument D-735, das GB-295 wird. Es ist eine Unterredung zwischen Ihnen und dem Grafen Ciano in Anwesenheit von Feldmarschall Keitel und Marschall Cavallero im Führer-Hauptquartier am 19. Dezember 1942 nach dem Frühstück. Schlagen Sie bitte Seite 2 auf, dort finden Sie eine Stelle, wo Feldmarschall Keitel den italienischen Herren erklärt, daß

»der kroatische Raum von deutschen und italienischen Truppen gemeinsam gesäubert werden solle, und zwar noch jetzt im Winter angesichts des starken englischen Einflusses in diesem Gebiet. Der Führer habe erklärt, daß die serbischen Verschwörer ausgebrannt werden müßten und daß dabei keine weichen Methoden angewandt werden dürften. – Feldmarschall Keitel warf hier ein, daß jedes Dorf, in dem Partisanen gefunden werden würden, niedergebrannt werden müsse. – Fortfahrend erklärte der RAM, daß Roatta nicht aus der dritten Zone herausgehen dürfe, sondern im Gegenteil vorrücken solle, und zwar in engster Zusammenarbeit mit den deutschen Truppen. – Feldmarschall Keitel bat in diesem Zusammenhang die italienischen Herren, die Mitheranziehung kroatischer Truppen zu dieser Säuberungsaktion nicht als eine Begünstigung der Kroaten anzusehen. – Der RAM bemerkte dazu, daß der Poglavnik, mit dem er sehr deutlich gesprochen habe, hundertprozentig bereit sei, sich mit Italien zu verständigen.«

War das Ihr Standpunkt, daß die »serbischen Verschwörer ausgebrannt werden sollten«?

VON RIBBENTROP: Bitte?

SIR DAVID MAXWELL-FYFE: War das Ihr Standpunkt, daß »die serbischen Verschwörer ausgebrannt werden müssen«?

VON RIBBENTROP: Den Ausdruck kenne ich nicht. Jedenfalls ist es sicher, daß sie hinter Schloß und Riegel kommen sollten.

SIR DAVID MAXWELL-FYFE: Das soll heißen, daß ihre Dörfer durch Feuer dem Erdboden gleichgemacht werden sollten.

VON RIBBENTROP: Wo habe ich das gesagt? Das habe ich, glaube ich, nicht gesagt.

SIR DAVID MAXWELL-FYFE: Das ist der Standpunkt des Führers. War es Ihr Standpunkt?

VON RIBBENTROP: Der Führer nahm einen sehr harten Standpunkt in diesen Dingen ein, und ich weiß, daß ab und zu auch von anderen Stellen, auch den militärischen, harte Befehle in diesen Dingen ergehen mußten. Es war hier ein Kampf auf Leben und Tod, das darf man nicht vergessen; es war ja Krieg.

SIR DAVID MAXWELL-FYFE: Leugnen Sie...

VON RIBBENTROP: Jedenfalls sehe ich nicht, wo ich irgend etwas über Partisanen gesagt habe, das kommt...

SIR DAVID MAXWELL-FYFE: Sie erklären, daß das nicht Ihr Standpunkt ist? Wollen Sie damit sagen, daß es nicht Ihre Ansicht von der Behandlung dieser Leute ist? Sehen Sie sich nicht das nächste Dokument an, sagen Sie mir, ob das Ihr Standpunkt ist.

VON RIBBENTROP: Ich bitte die Frage noch einmal zu wiederholen, die Sie von mir beantwortet haben wollen.

SIR DAVID MAXWELL-FYFE: Behaupten Sie, daß Sie nicht für die harte Behandlung der Partisanen waren?

VON RIBBENTROP: Ich bin der Auffassung, daß man mit Partisanen, die den Truppen in den Rücken fallen, an sich schon hart vorgehen soll. Ja, der Auffassung bin ich, ich glaube, dieser Auffassung ist jeder in der Armee und, ich glaube, jeder Politiker.

STR DAVID MAXWELL-FYFE: Einschließlich Frauen und Kinder?

VON RIBBENTROP: Nein, keinesfalls.

SIR DAVID MAXWELL-FYFE: Da Sie diese Einstellung gegenüber Frauen und Kinder ableugnen, sehen Sie sich bitte Dokument D-741 an.

Euer Lordschaft, dies ist Dokument D-741, es wird GB-296.