Die Endlösung der Judenfrage
in Belgien : Dokumente

Serge Klarsfeld et Maxime Steinberg (éds.)

The Beate Klarsfeld Foundation, Paris 1980.
Reproduction interdite sauf pour usage personnel

Page 110SommairePage 112
        

Page 111

        

Le texte qui suit, correspondant à la page affichée, a été généré automatiquement par un programme de reconnaissance optique de caractères et comprend des imperfections qui seront corrigées au fil du temps.

The following text has been extracted from the displayed page by an OCR program. It is very imperfect for the moment but will be improved with time.

- 111 -

tlHUSUMER NACHRICHTEN", 21. 1. 1911
Es geht um das Schicksal von 26 000 Juden
RICHTER VON DER VERGANGENHEIT EINGEHOLT
Oberlandesgericht muß zur NS-Vergangenheit entscheiden
K 1 e 1 Das Schlesw1ger Oberlandesgericht, das im nächllten
Monat zu entscheiden hat, ob dem ehemaligen Velwaltungsrich-
ter und SS-Oberat1.U1llbannf flhrer Ernst Boje IDl;Jers (66) wegen
Yordbeihilfe an rund 26 000 deportierten Juden der Straf-
prozeß zu machen 1at, hat - wie bereits berichtet - die bel-
giechen !Jebank1äger von einem der letzten großen NS-Verfah-
ren in der Th1Ddesrepublik ausgeschlossen. Das Justizministe-
riwn in Kiel teilte zur Beg.rtlndung mit, aie hätten nach
einem Rechtsanwalt-Wech.el keine nauen Anwälte bensnnt.
Ob das Oberlandesgericht den Fall des schwer belasteten
Richters an das Landgericht Flensburg zur Hauptverhandlung
zurückverweist, steht dahin. Die Plensburger Richter hatten
es nijml ich im lo'ebruar 1976 abgelelmt, gegen den Chef der
SicherheitEpolizei in Belgien 1.Uld llordfrankreich von Novem-
ber 1941 bis Ende 1943 Anklage zu erheben. Die Ehlers-
D~enststelle hatte die Juden zur tassenvernicht1.Ulg nach
Auschwitz transportieren lassen.
Aber die ~'lensburger Richter befanden, Ehlers "wird nicht
nachzuweisen sein, daß eI" von der in Auschwitz geplanten
organisierten Tötung der deportierten Juden gewußt hat".
Liöglichen'/eise kommt auch das Schleswiger Oberlandesge-
richt zu dieser Erkenntnis, in dessen Yenvaltungsbau Ehlers
der Justiz der Bundesrepublik Deutschland von 1953 bis
1962 als Yerwaltungsrichter diente.
Schon mit 29 Jahren, im Jahre 1938, zog Ehlers in das Reichs-
sicherheitshauptamt in Berlin ein W'ld wurde 1940 Leiter der
Staatspolizeistelle in Liegnitz (LegnicsJ.