Die Endlösung der Judenfrage
in Belgien : DokumenteSerge Klarsfeld et Maxime Steinberg (éds.)
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Bin Jahr später versetzte msn den fähigen S3-0ffizier
Dach BrUaael, von wo er ab 1943 Chef jener berUchtigten
Dienststelle war, welche die Juden' nach Entzug der Staata-
bürgerschaft verhaften und nach Auschwitz transportieren
ließ, wo sie der IIEndlBsungll zugeführt wurden.
Über diese verbrecherischen Handlungen liegen bei den Er-
mittlllngeakten eine Reihe Dokumente. Per Telegramm wollte
Ehlers BUS BrUssel am 7. August 1942 von der Gestapo-
dienststelle in Paria wissen, "ob von dort auch Juden
französischer Staatsangebörigkei t evakuiert werden". In
einem Blitzfernschre1ben vom 14. Juli 1943 an den Be:('ehls-
haber der Sicherheitspolizei für die besetzten niederländi-
schen Gebiete erbat Ehlers !iitte11nng darüber, "in welchem
Umfange die Juden holländischer StaatSAngehörigkeit in
die EvakuierllDgsmaßnabmen einbezogen sind". Der Militär-
verwaltllngschef von Belgien wolle nämlich seine Stellung-
nahme von der Holland-Leisung abhijngig machen. Zu diesem
Themenkreis gehört auch ein Telegramm des SS-Obersturm-
bannführers Adolt Eichmann an Ehl ers: !rAus gegebener Ver-
anlassung weise ich darauf' hin, daß mit den Judentrenaporten
nach Auachwitz nur staatenlose Juden abbefördert werden
dUrf'en. !r
11it dem Hinweis "Dringend I Sofort vorlegen! 11 war aber
t:bJ ers schon vorher auf eine zweite Phase "für den gegenwär-
tig anlautenden Großabschub von Juden BUS Frankreich" darauf
hingewiesen worden, daß die deutsche BesatzWlgsver.valtllng
nun auch von der französischen Regie~lng die Entnaturali-
sierung der nach dem \\fe1 tkriege here ingekomcenen Juden
verlangen würde, "'damit auch deren Abtransport erfolgen"
könnte. In einer geheimen KommandoSElche teilte der llilitär-
befehlshabel' in Belgien und I-lordi'nmkreich am 1. Uovember
1943 mit, daß nunmehr "auf' \[eisWlg des ReichBfilbrers S8
über die h1rakuierung der belgisehen Juden die Abschiebungs-
maßnahmen in Angriff genommenH wurden.