Die Endlösung der Judenfrage
in Belgien : Dokumente

Serge Klarsfeld et Maxime Steinberg (éds.)

The Beate Klarsfeld Foundation, Paris 1980.
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B. Die SchuldvorwUrfe
I.
1.
Ehlere behauptet insoweit: er habe sich aus allen Juden-
aktionen "herauagehaltenll Er sei an den Judendeportationen
nicht aktiv beteiligt gewesen. Er habe sich nur dann einge-
schaltet, wenn es eine Möglichkeit zu helten gegeben habe
(Bei. XI BI. 2179 und Bel. XV BI. 3094 d.A.; fortan werden die
Bandzahlen der Hauptakten nach römisohen Zahlen ohne Zusatz
Wld die Blattzablen nach arabischen Zahlen zitiert). Der
hjnreichende Tatverdacht zur äußeren Tatse1te ergibt sich
demgegenüber sus folgenden Erwägungen:
a) Ehlera kann objektiv ~ordbeihilte schon dadurch ge-
leistet haben, daß der ihm unterstehende Behördenapparat
mit vielen Zweigen aktiv an den Deportationen mitgewirkt
hat, daß er - Ehlers - dies als Behördenleiter und Polizei-
chef wissentlich hat geschehen lassen (vgl. ~ 357 StGB,
BGHSt :3 J 349, 350 f . ) und daß er dadUl'ch die von den Haupt-
tätern 1m Reichssicherheitshauptamt (RSHA) gelenkten Tötun-
gen in AuschVii tz gefördert hat.
Ehlers war von Hovember 1941 bis v/enigstens Ende 1943, mög-
licherweise auch bis ~nd.e Januar 1944 (BA VI, 2) der Beauf-
tragte des Chefs der Sicherheitspolizei und des sn (BdS)
für den Bereich des Uilitärberehlshabers in Belgien und
Uordfrank.reich, dort also- nach eigenem 2ingeständnis
(XV, 3095 j dei' Vertreter des RSHA. In dieser Eigenschaft \'/ar
er der 1eitel' einer großen Dienststelle in Brüssel. Die
Dienststelle untergliederte sich in sechs Abteilungen, dar-
unter die Abteilung 111 (SD), die nachrichtendienstliehe Auf-
gaben hatte, sOViie die Abteilungen IV (Gestapo) und V (Kripo),
bei denen die polizeiliche ~ekutive lag. Zur Dienststelle