Die Endlösung der Judenfrage
in Belgien : Dokumente
Serge Klarsfeld et Maxime Steinberg (éds.)
The Beate Klarsfeld Foundation, Paris 1980.
Reproduction interdite sauf pour usage personnel
Page 137SommairePage 139
Page 138
Le texte qui suit, correspondant à la page affichée, a été généré automatiquement par un programme de reconnaissance optique de caractères et comprend des imperfections qui seront corrigées au fil du temps.
The following text has been extracted from the displayed page by an OCR program. It is very imperfect for the moment but will be improved with time.
- 138 -
plans - in wesentlichen Punkten schon drme1s erkennbar
falsch. Sie waren nicht mehr als eine fadenscheinige Tar-
Dung, die l'Ur Int'ormiert., die mit Judensngelegenheiten
zu tun hatten, leicht durchBchaubar war und auch durch-
BChaut wurde.
Zweck der Judendeportationen war nicht der "ArbeitseiDsstz
1m Oatenlt Ihr Zweck war vielmehr, Europe. IIjudent'rel" zu
machen und die Juden zu vernichten, wie es Hitler nach
der Wann88e-Konterenz VOll 20. Januar 1942 in eiller Sport-
palaatrede am 30. Januar 1942 (Domarus, Hitler-Reden 1932 -
1945, ßend 11 2. Halbband , 1I)lnohen 1965, Seite 1828 t.)
erneut öffentlich ange~lnd1gt hatte. Daß der Arbeltseinsatz
nicht der wahre Zweck der Maßnahmen war, lag für diejeDi-
&8n, die damit befaßt waren, offen zutage. Das gilt auch
für die Deportationen aus Belgien. Daß man zuerst vorwie-
gend arbeitsfähige Juden verachleppte, diente der Täu.chung
der U~rigen; alle Juden konnte men ohnehin nicht aur einem
Mal wegbr1ncen. Scho. von Anfang an hieß es ausdrUcklich,
da) den Tran.porten 10 % Arb.itaunfähige beigegeben werden
könnten (I. Dannecker - Bericht vom 15. Juni 1942 - BA I
194 f.). Diese Beschr~ fiel alsbald, und Dr. Harster
(BA. VI 1220 und 1222), der BelS in Den Haag, und Zoepf
(BA VI 1229 und 1231), der Leiter leines Judenreferats,
sahen in de. Abtransport von Alten, Kranken und Kindern zu
Recht einen alarmierenden Eiuweia darauf, daß ein großer
Teil der Versohleppten Uber kurz oder lang der physischen
Verniohtung entgegengehe. Den Umständen nach hat sich auoh
Ehlers der Erkenntnis dieser Tatsache schwerlich verschlie-
ßen körmen. Nach den vorhandenen (lind der Dienststelle des
BelS BrUssel bekannten) Transportlisten (vgl. BA IV 1 ff.
und BUlle BI. 220) befanden sich in den 23 Zügen, die das
Sammellager Uecheln in der Zeit vom 4. August 1942 bis zum
20. September 1943 mit dem Endziel AUBchwitz verließen,
unter den Verschleppten 4283 Kinder bis zu 16 Jahren und
ungefähr 1639 ),länner und Frauen, die zwischen 1660 lind 1680
plans - in wesentlichen Punkten schon drme1s erkennbar
falsch. Sie waren nicht mehr als eine fadenscheinige Tar-
Dung, die l'Ur Int'ormiert., die mit Judensngelegenheiten
zu tun hatten, leicht durchBchaubar war und auch durch-
BChaut wurde.
Zweck der Judendeportationen war nicht der "ArbeitseiDsstz
1m Oatenlt Ihr Zweck war vielmehr, Europe. IIjudent'rel" zu
machen und die Juden zu vernichten, wie es Hitler nach
der Wann88e-Konterenz VOll 20. Januar 1942 in eiller Sport-
palaatrede am 30. Januar 1942 (Domarus, Hitler-Reden 1932 -
1945, ßend 11 2. Halbband , 1I)lnohen 1965, Seite 1828 t.)
erneut öffentlich ange~lnd1gt hatte. Daß der Arbeltseinsatz
nicht der wahre Zweck der Maßnahmen war, lag für diejeDi-
&8n, die damit befaßt waren, offen zutage. Das gilt auch
für die Deportationen aus Belgien. Daß man zuerst vorwie-
gend arbeitsfähige Juden verachleppte, diente der Täu.chung
der U~rigen; alle Juden konnte men ohnehin nicht aur einem
Mal wegbr1ncen. Scho. von Anfang an hieß es ausdrUcklich,
da) den Tran.porten 10 % Arb.itaunfähige beigegeben werden
könnten (I. Dannecker - Bericht vom 15. Juni 1942 - BA I
194 f.). Diese Beschr~ fiel alsbald, und Dr. Harster
(BA. VI 1220 und 1222), der BelS in Den Haag, und Zoepf
(BA VI 1229 und 1231), der Leiter leines Judenreferats,
sahen in de. Abtransport von Alten, Kranken und Kindern zu
Recht einen alarmierenden Eiuweia darauf, daß ein großer
Teil der Versohleppten Uber kurz oder lang der physischen
Verniohtung entgegengehe. Den Umständen nach hat sich auoh
Ehlers der Erkenntnis dieser Tatsache schwerlich verschlie-
ßen körmen. Nach den vorhandenen (lind der Dienststelle des
BelS BrUssel bekannten) Transportlisten (vgl. BA IV 1 ff.
und BUlle BI. 220) befanden sich in den 23 Zügen, die das
Sammellager Uecheln in der Zeit vom 4. August 1942 bis zum
20. September 1943 mit dem Endziel AUBchwitz verließen,
unter den Verschleppten 4283 Kinder bis zu 16 Jahren und
ungefähr 1639 ),länner und Frauen, die zwischen 1660 lind 1680