Die Endlösung der Judenfrage
in Belgien : DokumenteSerge Klarsfeld et Maxime Steinberg (éds.)
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11. Dr. Canaris
1. Zur äußeren Tatpeite
Die Staatsanwaltschaft legt Dr. eanarie zur Last, daß die
DienJItetelle des BelS während seiner zweiten Abordnung nach
BrUssel von Anfang 1944 bis September 1944 mindestens vier
Tran.porte vom Sammellager Mecheln nach Auachwitz ge-
schickt habe, durch die etwa 2.300 Juden deportiert worden
seien. Die AnkJa,e bezieht eich damit eraichtlich auf die
Tranaporte Nr. 23 - 26, dia llAche1nanöar .. 15 . Juuar,
4. April, 19. Mai und 31. Juli 1944 Kecheln verl
n haben
(.BA IV 220). Dr. Caneris bat durch seinen Verteidiger dar-
auf hing.wie.en (XIV 2722, XVI 3275 und XVII 3527), deß
er seinen Dienilt in .BrUasel erst nach dem 15. Januar 1944
angetreten habe, und zwar am 1. Februar 1944. Diese Ein-
la8sung 1st nicht zu widerlegen. Denn Ehl.r. hat 1m JAhre
1951 bei liner politischen ÜberprU;fnng angegeben, er sei
vom 1. November 1941 bis J 1. Januar 1944 BdS in BrliBsel ge-
wesen (BA VI 1 R und 2). Der Transport vom 15. Januar
1944 i.t also möglicherweiae ihm und nicht Dr. Caneris
anzula.ten. Insoweit iehlt e. aa hinreichenden Tatverdacht
gegen Dr. Canaris.
Der Senat hat die sofortige Besohwerde der Staatsanwalt-
SOhaft in diesem Punkt gleichwohl aus Reohtsgründen nioht
durch beaonderen AW!!Ispruoh in der Besoh1ußformal als un-
begrUndet verworten. Denn Dr. Canaris wird nur eine Tat
Torgewortan - Beihilfe zu vielfachem Yord, die sich Uber
einen längeren Zeitraum erstreckt hat und reohtlich als
Handlungaeinheit Zu. werten iat. Sie lllßt sich nämlioh
nicht - etwa nach der Zahl der abgetertigten Tranaporte -
in rechtlich seibständige linzeJbendlungen au1"lösen, weil
z. B. auch die Entgegennebme und Weiterleitung von Befeh-
len des RSHA in den Judenangelegenheiten sowie dia lau1"en-
den Festnahmen, die Verbr1n~Jng der Getangenen in da.
Sennellager und 1 bre Internierung dort zur e1 nbei
tlich