Die Endlösung der Judenfrage
in Belgien : Dokumente

Serge Klarsfeld et Maxime Steinberg (éds.)

The Beate Klarsfeld Foundation, Paris 1980.
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E1nsatzle1tar des Reiohsmin1sters !Ur die besetzten O.t-
gebiete die Sioherheitspolizei BrUssel mit Sohreiben vom
13. Juni 1944 (BA I ,320), "1m Interesse der deut.ohen
Bombengesohädigten" baldmljglichst die Anweisung zur Ver-
heftung von ca. 60 jüdischen Familien belgischer Staatsan-
gehörigkeit aus dem Gebiet von LUtt1ch zu erteilen, damit
deren Möbel beschlagnahmt werden könnten. Wie sohon bisher,
80 best1nvnte das RSHA weiterhin die Zeitpunkte des AbtXSD8_
ports der gefangenen Juden aus tiecheln (Dr. espar1s XII
2218). MochteD die "Erfolge" der Zwangsmaßnahmen unter
Dr. Oaner1e - verglichen etwa mit denen der ~onate August
bis Oktober 1942 - auch relativ ger1ng sein, 80 besagt das
nicht, daß d1e Juden8ngelegenheiten 1944 völlig an Bedeu-
tung verloren hätten. Sie spielten viel mehr nach wie vor
eine bedeutende Rolle. So hielt der Militärbefehlshaber in
seinem Tätigkeitsbericht Nr. 28 vom 10. L:Iai 1944 ausdrUck-
lich fest (BA I 315), Nach den letzten Erlassen des RSHl
seien die Judenevakuie~lng8maßn8hmen von der Sicherheits-
polizei verstärkt betrieben worden. Wegen des illegalen
Aufenthalts der meisten Juden stießen diese Maßnahmen je-
doch auf große Sohwierigkeiten. Trotzdam habe die Sioher-
heitspolizei am 10. April 1944 den 24. Judentranaport. der
insgesamt 626 Juden umfallt babe, vom IAaer l1echeln "nach
dem Osten" auf den \'leg gebraoht. Daß Dr. C8naris all dies
bewußt gesohehen ließ. ergibt sich aUB seiner früheren per-
sönlichen EinlaSSllng, er sei für seine Dienst at elle "ver-
antwortlich" (XI 2152) und habe die Befehle des RSHl au.o-
fUhNln lassen (XI 2057).
b) DarUberhjnAUB besteht bei Dr. Canaria ebenso wie bei
Ehlera der hinreichende Verdaoht, daß er als DieD8t8tellen-
leiter auch persönlich mit den Deportationen zu tun gehabt
hat, in ihren Ablauf eingeschaltet gewesen 1st und 8ie da-
mit insgesamt durch tätige Uitwir~lng auch selbet befördert
hat.