Die Endlösung der Judenfrage
in Belgien : DokumenteSerge Klarsfeld et Maxime Steinberg (éds.)
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Frase: Wenn die Suche nach zu verhaftenden Juden mit einer
gewissen Nachläss1gk:e1 t geführt worden wäre, wenn man z. B.
nur 10.000 an Stelle von 25.000 Juden verhaftet hätte, denken
Sie, daß die Sanktionen von Berlin schlimm gewesen wären?
Antwort: Ich denke nicht, daß 8S ernsthafte Sanktionen ge-
geben hättej vielleioht hätte meD einen Abgesandten ge-
schickt; vielleicht hätte man einen Beamten versetzt.
Übrigens ~~e 8S mir schwierig erscheinen, von Berlin aUB
.
die Verhaftungen der Juden kontrollieren zu können
Frage: Die Beamten der SIPO, ihrer Ansicht nach, kannten
sie das Schicksal der Juden in Auschwitz?
Antwort: Ein- oder zweimal haben wir an das RSHA geschrieben,
vielleicht über die SIPO in BrUssel, um die Rückkehr eines
deportierten Juden zu erbitten. In einem dieser Fälle han-
delte es eich um eine BUS Vereehen deportierte Arierin.
Nie haben wir eine Antwort erhalten. Einer der Chefs der
Judenabteilung, ich erinnere mich nicht mehr welcher, dem
ich die Frage nach dem Schicksal der Deportierten gestellt
hatte, antwortete mir: "Ich weiß es nicht, aber ich denke,
daß nur ungefähr 1 0 >~ noch am Leben sind.1I Ich denke, ich
habe diese Frage 1943 oder 1944 gestellt. l1ein persönlicher
Eindruok ist, daß logisoherweise so hooh gestellte Leute
wie Canaris, ebenso wie Straub, der Kaltenb~lnner kannte,
nicht ignorieren konnten, was in Auschwitz vor sioh ging.
Frage: Können Si~ mir das Verhalten der verschiedenen
Beamten der Judenabteilung der SIPO in BrUssel sowie der
in der Kaserne Dossin beschreiben'?
Antwort: loh weiß niohts von dem, was in der Kaserne Dossin
vor sich ging und kann Ihnen nichts sagen über die unter-
geordneten Beamten die sie genannt haben.
Ich denke jedoch, daß Grund vorhanden ist, diejenigen, die
zum ~D gehörten von den anderen zu unterscheiden. Die
ersteren wie Asche I ßrdmann Wld Thomas wirkten auf mioh